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Mieses Zeugnis für Bildung

von Newsredaktion

Bildung

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft hat heute ihren Bildungsmonitor 2016 veröffentlicht. In diesem Vergleich der Bundesländer landet Nordrhein-Westfalen nur auf Platz 14. Kritik zur Studie kommt vom Lehrerverband VBE.

Schlechte Ergebnisse

Heute die Initiative wieder ihren jährlichen Bericht zur Bildung in Deutschland veröffentlicht. Dabei geht es um Bildungschancen für die jungen Menschen. In der Studie werden zum Beispiel die Kompetenzen der Schüler, berufsvorbereitende Maßnahmen oder etwa Lehrermangel bewertet. Der Bildungsmonitor moniert z.B. in Nordrhein-Westfalen, dass viele Schüler unzureichende Kompetenzen vorweisen könnten und dass auf die einzelnen Lehrkräfte zu viele Schüler und Studenten kämen. Gleichwohl gibt es im Bundesland die wenigsten Sitzenbleiber. Außerdem werden in NRW wenig Schüler später eingeschult, außerdem wird bereits an den Grundschulen viel Fremdsprachenunterricht angeboten. Ebenso fällt auf, dass die Auszubildenden besonders viel Durchhaltevermögen haben. Bundesweit brechen fast 28 Prozent der Azubis die Ausbildung ab, in NRW sind es 26,5 Prozent. Dennoch: vor allem an Rhein und Ruhr fällt die Bildungsarmut auf. So hat ein Drittel der Schüler die Standards der Kultusministerkonferenz im Fach Mathematik nicht erreicht. Ähnlich sieht es bei den Schlusslichtern Berlin und Brandenburg aus.

Arbeitgebernahe Studie

 In diesem Jahr liegen die Bundesländer Sachsen, Thüringen und Bayern im Bildungsmonitor vorne. Thüringen investiert viel Geld pro Schüler aus, außerdem gibt es gute Betreuungsangebote. Allerdings fällt hier das hohe Durchschnittsalter der Lehrer auf. In Bayern erreicht die berufliche Bildung Spitzenwerte. Die Studie erfolgte im Auftrag des Instituts der Deutschen Wirtschaft, das als arbeitgebernah gilt. Faktoren waren etwa Infrastruktur für die Bildung, also etwa das Angebot von Kinderbetreuung oder Ganztagsschulen. Weiterhin ermittelt wurden die Zugangsmöglichkeiten zur Bildung, die Quoten von Schulabbrechern oder auch die Schüler, die von Bildungsarmut betroffen sind. Außerdem ging es um die Qualität der schulischen Leistungen. Die Studienautoren konnten erstmals keine Fortschritte im Vergleich zum Vorjahr feststellen.

Kritik vom Fachverband

Kritik kommt dazu vom Verband Bildung und Erziehung VBE. Die Studie brächte keine neuen Erkenntnisse und wiederhole bereits bekannte Forderungen etwa zur finanziellen Förderung. Außerdem sei der Bericht stark ökonomisch geprägt. Für den Verband ist die Schulbildung mehr als die Vorbereitung auf den Beruf. Es sei die Aufgabe der Schule, eine umfassende Allgemeinbildung zu vermitteln sowie Schülerinnen und Schülern auf die berufliche, aber auch auf die kulturelle und soziale Teilhabe an der Gesellschaft vorzubereiten und zu ermöglichen.

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