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Krankhaftes Übergewicht bei Kindern wird zum Problem

von Newsredaktion Familie

Übergewicht

Die Zahl der Kinder im Alter zwischen 6 bis 18 Jahren, die an krankhaftem Übergewicht leidet, ist in den letzten zehn Jahren um ein Drittel angestiegen. Dieses Phänomen tritt vor allem in den sozialen Brennpunkten auf.

Eine neue Untersuchung der Kaufmännischen Krankenkasse zeigt, dass sich die Situation verschärft. Dass es sich dabei um einen Langzeittrend handelt, der durch die Corona-Pandemie noch befeuert wurde, scheint klar zu sein. Jedenfalls fungierten die letzten drei Jahre als „Einfallstor“ für ungesunde Ernährung.

Anstieg von 54,5 Prozent bei Jungen

Schon zuvor war die Zahl der betroffenen Kinder stark angestiegen. Am deutlichsten betroffen sind die 15- bis 18-Jährigen. Dort stieg die Zahl sogar um 42,5 Prozent. Rechnet man nur die Jungen aus diesen Ergebnissen heraus, dann zeigt sich sogar ein Anstieg um 54,5 Prozent.

Insgesamt betrachtet leiden 6 Prozent der deutschen Kinder an krankhaftem Übergewicht. Vor zehn Jahren waren es noch 4,5 Prozent. Durch Corona hielten viele ungesunde Gewohnheiten Einzug in den Alltag und blieben bestehen. Diese setzten sich vor allem während der Lockdowns durch und dienten als Ersatzhandlungen für Stress, Einsamkeit und Frust.

Der Alltag geriet aus dem Lot

Das stundenlange Sitzen vor dem Fernseher verstärkte die Lust auf Süßigkeiten, Chips und Softdrinks, das zeigt sich jetzt in der Untersuchung. Das Fehlen des Sportunterrichts in der Schule, wirkte sich ebenso negativ aus, wie das Homeschooling und die fehlenden Treffen mit Freunden.

Geschlossene Sportstätten verhinderten die dringend notwendige körperliche Betätigung und brachten den Alltag vieler Kinder und Jugendlicher aus dem Lot. So wurde die Inaktivität gefördert, die Auswirkungen dieser Entwicklung zeigt sich jetzt.

Zu viel ungesundes Essen und zu wenig Bewegung führt zu Adipositas, krankhaftes Übergewicht bei Kindern wird zum Problem. Dabei diente die Pandemie lediglich als Beschleuniger, schließlich gab es schon vorher zu wenig Bewegung und ungesunde Lebensmittel.

Auswirkungen auf die Psyche

Diese zeigen sowohl auf die Gesundheit als auch für die Psyche, Auswirkungen. Extremes Übergewicht in jungen Jahren fördert Bluthochdruck, Stoffwechselstörungen und Diabetes, ebenso wie den Verschleiß der Gelenke. All das führt in Kombination zu einer geringeren Lebenserwartung. Der Grundstein für die Gesundheit im Erwachsenenalter wird bereits in der Kindheit gelegt, warnen Ärzte.

Der Trend sei dramatisch. Die Folgen von krankhaftem Übergewicht können man auch in der Psyche nachweisen. Diese gerate aus der Balance. Für viele Kinder mit Adipositas gehören Mobbing und Diskriminierung zu Alltag. Das schwächt das Selbstwertgefühl und führt zur Ausgrenzung. Das kann in psychischen Erkrankungen und Depressionen enden.

Experten raten den Eltern zu Geduld und Durchhaltevermögen

Die Eltern der betroffenen Kinder sollten ein Bewusstsein für die Risiken von Übergewicht entwickeln. Kinder sollten lernen, persönlich Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen. Dazu ist es notwendig, den Lebensstil zu verändern und ein neues Essverhalten zu erlernen. Eltern können dies unterstützen, indem sie motivieren und unterstützen.

Eine einheitliche Übernahme der Kosten könnte zukünftig die Betreuung der Kinder und Jugendlichen erleichtern, schließlich gehen die ambulanten Therapiezentren immer mehr zurück.

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