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Kinderreport 2017 des Deutschen Kinderhilfswerks

von Newsredaktion

Demokratie

Wenn es Verantwortung der Generationen und um die politische Zukunft geht, stellen sich viele die Frage: Kann unsere Jugend noch Demokratie? Diese plakative Frage zeigt, dass es um das Vertrauen zwischen den Generationen mit Hinblick auf wichtige Werte wie Demokratie geht. Dazu liefert auch der aktuelle Kinderreport 2017 vom Deutschen Kinderhilfswerk interessante Einblicke.

Vertrauen und Zweifel in Kinder und Jugendliche

So liegen zwar nun die Ergebnisse vor, doch die Interpretation ist offen. Denn zwei Drittel der Erwachsenen bezweifeln nicht, dass auch die Jugendlichen später Verantwortung für die Demokratie übernehmen wird. Ein Drittel der Befragten jedoch zweifelt an den Kindern und Jugendlichen. Vor allem die Gründe für die Zweifel und das Misstrauen sind rätselhaft. Die Autoren der Studie vom Kinderhilfswerk bezeichnen die Ergebnisse als besorgniserregend. Sie meinen, dass eine Gesellschaft kippen kann, wenn mehr als 25 Prozent der Menschen an etwas zweifeln und nicht mehr an etwas glauben.

Das Kinderhilfswerk sieht die Erwachsenen, vor allem Eltern und Lehrkräfte, in der Pflicht, Kinder auf die Werte der Demokratie und deren Verteidigung vorzubereiten. Auch Petra Pau, die Vizepräsidentin des Bundestages ist besorgt und sieht den Rechtspopulismus auf dem Vormarsch. Jugendforscher dagegen werten das Ergebnis der Umfrage positiv und als Vertrauensbeweis. Sie sehen die Vorurteile der älteren Generationen als Hauptproblem, wenn es um den Demokratieerhalt geht.

Demokratieerziehung? Sache der Eltern

Die Umfrage besagt, dass junge Erwachsene zwischen 18 und 44 Jahren große Zweifel an der jungen Generation haben, was die Demokratiefähigkeit anlangt. Vor allem Anhänger der Linken und der AfD habe die größten Zweifel. Auch Geringverdiener haben wenig Vertrauen in die Jugend. Große Einigkeit herrscht bei der Demokratieerziehung. Diese sei vor allem Aufgabe der Eltern. 90 Prozent der Befragten sehen die Familie bzw. die Eltern in der Pflicht, 65 Prozent dagegen Kita und Schule. Weitere zehn Prozent sehen auch Sportvereine und politische Parteien in der Pflicht.

Über die Gründe für das Misstrauen kann bisher nur spekuliert werden. Meist liegt es wohl an den Erwachsenen. Vielleicht projizieren die Berufstägigen ihre Sorgen und Zweifel auf die Kinder. Eine Erhebung für Sachsen-Anhalt zeigt, dass Kinder und Jugendliche die größten Abwehrkräfte gegen Rechtspopulismus und Extremismus besitzen. Sie wachsen in der Schule und im Umfeld in einer heterogenen Gesellschaft auf und sind offenbar offener.

Effekt gegen Politikverdrossenheit

Offenbar gibt es bei den Kindern und Jugendlichen auch einen Trump-Effekt. Vom Regierungsstil des neuen US-Präsidenten sind viele Jugendliche offenbar abgeschreckt, sodass dies offenbar gegen Politikverdrossenheit wirkt. Im Kinderreport geht es aber auch darum, die politische Bildung zu stärken. Vor allem die Fächer Geschichte, Politik, Sozialkunde müssten in der Schule einen wichtigen Stellenwert bekommen bzw. beibehalten.

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