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Kinder im Vorschulalter mit Auffälligkeiten

von Newsredaktion

Vorschulalter

In Schleswig-Holstein wurde der aktuelle Einschulungsbericht für die Vorschulkinder veröffentlicht. Demnach zeigen gut 25 Prozent der Kinder Auffälligkeiten im Bereich Gewicht, Motorik oder Verhalten. Dabei werden vor allem die Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen deutlich.

Probleme bei der Motorik, der Sprache und im Verhalten

Die Experten stellten bei den Vorschulkindern Defizite vor allem bei der Motorik und der Sprache fest. Bei den jährlichen Untersuchungen zeigten 25 Prozent der Kinder im Alter bis zu sechs Jahren Auffälligkeiten beim Gewicht, in der Motorik, bei der Sprache oder auch im Verhalten. Lediglich 87 Prozent der Mädchen und 79 Prozent der Jungen benötigen nach Einschätzung der Experten keinerlei zusätzliche Unterstützung von Logopäden, Physio- oder Ergotherapeuten sowie im Bereich der Heilpädagogik. Die Schulärzte verweisen auch auf die Unterschiede zwischen den Mädchen und Jungen.

Bessere Chancen für förderbedürftige Kinder

Weiterhin auffällig ist für die Mediziner auch, dass besonders die Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund sowie Kinder aus sozialschwachen und bildungsfernen Familien auf Unterstützung angewiesen sind. Dabei kommt es vor allem darauf an, dass die entsprechenden Defizite frühzeitig erkannt werden, um die späteren Chancen der Kinder zu verbessern. Im Detail verwies der Bericht zur Einschulungsuntersuchung 2015 bei knapp 23 Prozent der Kinder auf Verhaltensauffälligkeiten. Weitere 34 Prozent der Kinder wiesen Sprachauffälligkeiten auf, 19 Prozent Schwierigkeiten bei der Motorik. Jedes zehnte Kind war übergewichtig. Im Vergleich zu den Vorjahren stellten damit die Ärzte einen Anstieg dieser Auffälligkeiten fest. So können z.B. immer weniger Kinder einige Sekunden nur auf einem Bein stehen oder auch schnell über ein Seil hüpfen.

Regionale und geschlechtsspezifische Unterschiede

Als wesentliche Ursache für die Defizite nannten die Experten vor allem die veränderte Lebenswelt. Wichtig zu wissen ist aber auch, dass in vielen Fällen keine teuren und aufwändigen Therapien notwendig sind, sondern Aktivitäten im Sportverein vieles kompensieren können, ebenso wie Vorlesen, gemeinsames Singen und Erzählen. Augenscheinlich war, dass 25 Prozent der Jungen beim Hüpfen und Balancieren fielen und 13 Prozent der Mädchen. Außerdem mussten die Ärzte bei gut 33 Prozent der Jungen Ergotherapie oder Physiotherapie verschreiben bei den Mädchen waren es gut 20 Prozent. Auch bei der Sprache haperte es: 29 Prozent der Jungen mussten zum Logopäden, 20 Prozent der Mädchen. Die Mediziner stellten auch regionale Unterschiede fest, besonders viel Förderbedarf war etwa in Flensburg und Kiel festzustellen.

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