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Jugendliche ohne Schulabschluss

von News

Schulabschluss

Schüler ohne Abschluss werden weniger

Der bundesweite Durchschnitt lag 2012 bei 5,5 Prozent. Insgesamt gehen männliche Jugendliche häufiger als Mädchen ohne Schulabschluss ins Erwerbsleben. Bei den ausländischen Kindern sind doppelt so viele betroffen, im Vergleich zu deutschen.

Unterschiede zwischen Ost und West

Die regionalen Unterschiede und Veränderungen seit 1997 bieten Deutschlandkarten, die das Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) auf der Internetseite "Nationalatlas aktuell" zeigt. Dr. Caroline Kramer, Professorin am Institut für Geographie und Geoökologie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), erläutert die Hintergründe und mögliche Ursachen dieser ungleichen Entwicklung: So gingen bundesweit etwa die Hälfte der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss zuvor auf eine Förderschule. Dort erreichen Schüler/innen in den Förderschwerpunkten Lernen oder Geistige Entwicklung oft keinen Hauptschulabschluss. In den östlichen Bundesländern trifft das für rund die Hälfte bis zu drei Viertel der Jugendlichen ohne Schulabschluss zu.

Baden-Württemberg an der Spitze

Ausreißer nach oben gibt es im Westen. So besuchten in Baden-Württemberg mehr als die Hälfte der Schüler/innen ohne Abschluss eine Förderschule. Ohne Schulabschluss blieben dort jedoch 2012 nur 4,2 Prozent aller Schüler/innen an allgemeinbildenden Schulen – bundesweit der niedrigste Wert. Ein Grund für die allgemein höheren Förderquoten in den neuen Ländern könnte laut Kramer das bildungspolitische Ziel sein, die Förderschulen trotz sinkender Schülerzahlen an einem Standort zu erhalten. Statt die Inklusion von Kindern mit Förderbedarf zu stärken, würde in einigen Ländern oder Regionen daher häufiger ein Förderbedarf diagnostiziert. Die in den Karten aufgedeckten Disparitäten sollten die Verantwortlichen in der Bildungspolitik zum Nachdenken anregen, so Kramer.

Ohne Schulabschluss kein Ausbildungsplatz

Junge Menschen ohne Schulabschluss haben geringe Aussichten auf einen Ausbildungsplatz und sind meist auf angelernte, oft niedrig entlohnte und krisenanfällige Arbeitsplätze angewiesen, so Kramer. Ein hoher Anteil Jugendlicher ohne Abschluss – und ohne befriedigende berufliche Perspektiven – stellt nicht nur das Bildungssystem bezüglich seines Erfolgs in Frage, sondern besitzt soziale Brisanz. Nicht wenigen dieser Jugendlichen gelingt es, an beruflichen Schulen einen Hauptschulabschluss nachzuholen. Daher stellt sich die Frage, inwieweit es mit einer früheren praxisnahen Ausbildung möglich wäre, die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss zu verringern. Die Integration dieser jungen Menschen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ist von großer Wichtigkeit, schon um dem künftigen Fachkräftebedarf zu verringern

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