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Eltern wollen kurzen Schulweg

von Newsredaktion

Schulweg

Viele Kinder aus dem so genannten Speckgürtel der Hauptstadt Berlin gehen in naheliegende Schulen in Brandenburg. Das stellt die Kommunen vor neue Herausforderungen. Viele Eltern wollen für ihre Kinder einen möglichst kurzen Schulweg.

Strukturwandel in der Hauptstadt  

Der Bürgermeister der Gemeinde Falkensee etwa erinnert sich an die 1990er Jahre, als Eltern ihre Kinder noch auf die Schulen in West-Berlin aufgrund der besseren Bildungsabschlüsse schickten. Inzwischen hat sich das Bild gewandelt und aus Berlin kommen zahlreiche Schüler, die Zahl stieg von etwa 22.000 Schülern in den 1990er Jahre auf über 43.000 Schüler aktuell. Somit weisen die Schulen die ähnliche Mischung an Schülern auf wie in der Stadt, nämlich etwa 75 Prozent Zugereiste und etwa 25 Prozent einheimische Kinder.

Ausgleichszahlungen für die Schüler

Das Bildungsministerium Brandenburg kann diesen Trend nur bestätigen. Seit 2000 ist die Zahl der Schüler, die im jeweils anderen Bundesland zur Schule gehen auf über 10.000 gestiegen. Im Jahr 2001/2002 pendelten etwa 9.000 Schüler von Brandenburg nach Berlin in die Schule, während etwa 1.200 Schüler aus Berlin nach Brandenburg kamen. Brandenburg musste dabei für den Unterricht der Schüler in der Hauptstadt Millionenbeträge zahlen. Die Zahlungen sanken auch mit dem Rückgang der Pendler. Inzwischen zahlt Brandenburg für so genannte Saldo-Schüler, die die Zahl der Berliner Schüler übertreffen, über 2.000 Euro Schulgeld. Damit hat sich das Schülerabkommen zwischen Berlin und Brandenburg bewährt. Viele neue Bewohner aus Berlin wählen für die Schüler auch eine Schule in Brandenburg.

Neue Schulen und Investitionen

Das bedeutet auch, dass die Gemeinden im Umland der Hauptstadt gefordert sind, neue Schulen zu bauen. Besonders im Südwesten der Region werden die Kapazitäten knapp. Die Gemeinde Falkensee etwa verfügt über vier Gesamtschulen, die bereits jetzt an der Grenze der Auslastung und Belastung angekommen sind. Einige Schüler müssen bereits abgelehnt und in weiter entfernte Schulen geschickt werden. Das ist vor allem mit einem längeren Fahrweg verbunden, denn die Eltern wollen für die Kinder einen möglichst kurzen Schulweg.  Auch Brandenburgs Hauptstadt Potsdam wächst und will in neue Schulen investieren. Die Bildungsexperten erwarten, dass die Schülerzahlen bis 2020 von bisher 20.000 auf gut 23.000 Schüler steigen werden.

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