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Bundesweit fehlen Schulleiter

von Newsredaktion

Lehrer

In Sachen Bildung und Erziehung haben Lehrer eigentlich eine Schlüsselfunktion. Doch seit geraumer Zeit kann vom Traumberuf Lehrer nicht mehr die Rede sein. Das liegt an viel Arbeit, großer Verantwortung und einer schlechten Bezahlung. Aktuelle Zahlen der Gewerkschaft Erziehung und Bildung machen deutlich, dass bundesweit etwa 1.000 Lehrerstellen inklusive Schulleiter nicht besetzt sind.

Vielfältige Aufgaben und Pflichten

Experten sprechen daher bereits von einem Personalnotstand. Besonders schlimm trifft es dabei die Grundschulen. Lehrer und speziell Schulleiter haben viel zu tun. Elterngespräche, Unterrichtsvorbereitung, Unterricht, Korrekturen, Besprechung mit Kollegen, Anrufe, schulische Veranstaltungen organisieren etc. sind dabei nur einige Beispiele. Oft bleiben Dinge liegen oder die Lehrer nehmen es mit nach Hause. Dazu kommen Weiterbildungen für Lehrer, die Organisation des Stundenplans und pädagogische Konzepte. Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft rechnet vor, dass Schulleiter einer Grundschule relativ wenig verdienen, oft weniger als Lehrkräfte an weiterführenden Schulen. Damit besteht kein Anreiz, neben dem Unterricht auch die Schulleitung und Verwaltung zu übernehmen.

Beispiel Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt liegen aktuelle Zahlen des Bildungsministeriums vor. Demnach fehlen im Land 54 Schulleiter, u.a. an 41 Grundschulen. Dabei steht Sachsen-Anhalt vergleichsweise noch recht gut da. Aber: Bis 2021 sollen gut hundert Lehrkräfte aus dem Schuldienst ausscheiden. Dann wäre jede vierte Grundschule in Sachsen-Anhalt ohne Schulleitung. Die Landesregierung will daher dafür sorgen, dass die Position der Schulleiter attraktiver wird. Auch wenn es noch keine konkreten Pläne dazu gibt, will man die Kritik der Gewerkschaft GEW aufgreifen. So wären wichtige Punkte für künftige Schulleiter eine bessere Bezahlung, eine Entlastung vom Unterricht und mehr Freiräume für die Gestaltung.

Ziel der Landesregierung

Ziel soll dabei also sein, dass sich die Schulen künftig stärker selbst verwalten. Dazu braucht es aber ebenso Zeit und Personal. Gleichwohl bietet Sachsen-Anhalt in Halle den Studiengang Management von Bildungseinrichtungen an. Hier bekommen potenzielle Schulleiter wichtiges Know-How in den Bereichen Betriebswirtschaft und Jura. Gerade diese Studenten will man nun versuchen, für die Posten der Schulleiter zu gewinnen, um einen Lehrermangel und Schulen ohne Leitung vorzugreifen.

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