Krabbelgruppe

1. Adressaten des Kursangebots „Krabbelgruppe“

Im Rahmen der Elternschule ist die Krabbelgruppe eines der ersten Angebote, welches sich ausdrücklich nicht an Kleinstkinder richtet, sondern die etwas „größeren“ in den Mittelpunkt stellt. Prinzipiell spricht die Krabbelgruppe, wie der Name bereits erkennen lässt, die so genannten Krabbelkinder an, also solche Sprösslinge, die sich bereits eigeninitiativ fortbewegen können. Dies ist in der Regel ab einem Alter von 9 Monaten gegeben, so dass hier auch das Mindesteintrittsalter zu finden ist. Im Regelfall endet das Angebot der Krabbelgruppe mit der Vollendung des dritten Lebensjahrs.

 

Diese Altersangaben stellen jedoch nur die groben Rahmenbedingungen der Krabbelgruppe dar. Aufgrund des Fehlens übergeordneter Kontrollinstanzen sind die Kursanbieter in der Definition von Altersgrenzen frei, so dass diesbezügliche Vorgaben individuell zu erfragen sind. Je nach Kurskonzeption müssen Kinder bereits ein Jahr alt sein oder dürfen nur bis zu ihrem zweiten Geburtstag eintreten. Konzeptionell gesehen ist die Krabbelgruppe in die Zeitspanne zwischen PEKiP und Spielkreis einzuordnen.

 

Baby krabbelt

 

Neben den Kleinen ist die Krabbelgruppe jedoch genauso auf die Eltern ausgerichtet, so dass diese nicht minder im Zentrum des Geschehens stehen. Zumeist finden diese Kurse in kleinen Gruppen mit bis zu zehn Eltern-Kind-Paaren statt, um eine individuelle Berücksichtigung der Bedürfnisse zu gewährleisten.

 

2. Die Zielsetzungen in einer Krabbelgruppe

Wie bei den meisten Kursen der Elternschule, die gemeinsam mit den Kindern stattfinden, so geht es auch bei der Krabbelgruppe vorrangig um Spaß und Freude. Im Rahmen der Krabbelgruppe kann dies noch gesteigert werden, denn während viele andere kindbezogenen Kurse die Entwicklungsförderung in den Fokus stellen, so hat sich die Krabbelgruppe als eine der wenigen Angebote tatsächlich dem Spaß verschrieben, welcher somit das oberste Ziel darstellt. Dies darf jedoch die Bedeutung der Krabbelgruppe in keiner Weise schmälern, denn mit dieser Zielsetzung greift die Krabbelgruppe ein elementares kindliches Bedürfnis auf.

 

Hinzu kommen noch andere Ziele, welche dieses Kursangebot zu erreichen versucht

  • Kontaktherstellung zu Gleichaltrigen
  • Erfahrungsaustausch zwischen den Eltern
  • Entlastung der Eltern
  • Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung
  • sanfte Unterstützung der kindlichen Entwicklungsprozesse

 

Damit stellt sich die Krabbelgruppe gänzlich in den Dienst des sozialen Miteinanders und emotionalen Erlebens. Genau diese Aspekte sind es auch, die in Kombination mit kindgerechten Bewegungsangeboten die allgemeine Entwicklung fördern.

 

3. Formale Rahmenbedingungen der Kursteilnahme

Wiederholungs-
intervall

Krabbelgruppen sind als langfristige Angebote konzipiert, so dass eine kontinuierliche Teilnahme möglich ist. Eine Wiederholung ist somit nicht erforderlich

Buchung

Konzeptionell agieren Krabbelgruppen als offene Kurse mit kontinuierlichen Ein- und Ausstiegen. Hinzu kommt, dass mittlerweile flächendeckend zahlreiche Angebote initiiert wurden. Eine frühzeitige Anmeldung ist somit nicht erforderlich und ist bei Feststellen des Teilnahmewunsches ausreichend.

Beginn

Der Start der Krabbelgruppe hängt mit den vom jeweiligen Anbieter definierten Rahmenbedingungen ab, so dass diese vorab zu erfragen sind. Die häufigsten Beginntermine datieren zwischen dem neunten und dem zwölften Lebensmonat. Ein frühzeitiger Start ist zwar sinnvoll, jedoch nicht zwingend erforderlich. 

Ende

Prinzipiell werden die Krabbelgruppen nur selten von klar definierten Enddaten begleitet. Nichtsdestotrotz kann es Anbieter geben, die einen Ausstieg mit dem zweiten oder dritten Geburtstag wünschen. Da für diese Altersgruppe bessere Angebote bereitstehen, ist diese Altersregelung durchaus sinnvoll.

Dauer

Die Teilnahme an Krabbelgruppen erfolgt im Rahmen offener Kurse, in die permanent ein- und ausgestiegen werden kann. Davon abgesehen sind langfristige Teilnahmen durchaus erwünscht. Die individuelle Dauer ist somit variabel, beträgt im Normalfall jedoch zwischen einem und zwei Jahren.

Zeitaspekt

Krabbelgruppen finden mit gewisser Regelmäßigkeit statt, wobei ein Treffen pro Woche, das je nach Veranstalter zwischen einer und zwei Stunden andauert, üblich ist.

 

Krabbelgruppen sind ein Bestandteil der Elternschule, welcher bereits seit vielen Jahren in der Kurslandschaft etabliert ist, so dass ein derartiges Angebot flächendeckend gefunden werden kann. Vor allen in großen Städten sind Krabbelgruppen ein häufiger Standard, aber auch im ländlichen Raum sind sie im Rahmen der Elterninitiativen gehäuft zu finden. Entsprechend entspannt können interessierte Eltern die Suche nach einem geeigneten Kurs angehen. Eine frühzeitige Anmeldung ist nicht notwendig – meist reicht eine gewisse Recherche unmittelbar vor Teilnahmebeginn aus. Je nach Kursanbieter besteht dann sogar die Möglichkeit zum Besuch einer kostenfreien Probestunde.

 

Im Regelfall sind Krabbelgruppen offene Kurse, in denen ein fortwährender Ein- und Ausstieg möglich ist. Dank dieser Konzeption ist die Krabbelgruppe ein Langzeitangebot, welches über mehrere Monate bis zu zwei Jahren hin besucht werden kann. Spätestens mit dem dritten Geburtstag jedoch stehen sinnvollere Kurse zur Auswahl.

 

4. Aufbau und Inhalt von Krabbelgruppen

Die Krabbelgruppe ist ein Angebot der Elternschule, das von den teilnehmenden Eltern-Kind-Paaren lebt. Dies bedeutet, dass es weniger darum geht die Teilnehmer von der Gruppenleiterin „bespaßen“ zu lassen, sondern dass diese in der Lage ist die Wünsche und Anregungen der Teilnehmer, egal ob Eltern oder Kinder, aufzugreifen und diese so aufzubereiten, dass sie in ein kindgerechtes Kursgeschehen passen. Somit lässt die Krabbelgruppe den größtmöglichen Spielraum für eigene Ideen. Potenzielle Inhalte sind somit

 

  • Lieder,
  • Reime,
  • Kreisspiele,
  • vorlesen,
  • freies Spiel wie puzzeln oder bauen,
  • Spaziergänge,
  • Besuch von Spielplatz oder Schwimmbad,
  • malen und basteln auf verschiedene Weise und mit unterschiedlichen Materialien,
  • feiern von Festen zum Beispiel im jahreszeitlichen Verlauf oder von Geburtstagen

 

Dabei folgt jede Krabbelstunde einem klaren Ablauf:

  • Begrüßungslied

Den Einklang finden die Besucher der Krabbelgruppe mittels eines Begrüßungslieds, ebenso wie die meisten anderen elternschulischen Kurse für Kinder. Dieses Lied ist im Normalfall als festes Ritual zu sehen und deshalb üblicherweise über Wochen hinweg identisch.

 

  • Gruppenstunde

Nach der Kurseröffnung kommen nun die auf dem Tagesplan stehenden Inhaltspunkte zum Tragen. Spielen, Gespräche und Bewegung wechseln sich dabei miteinander ab.

 

  • Abschluss

Die Krabbelgruppe endet mit einem klaren Schlusspunkt, der im Normalfall durch ein abschließendes Bewegungsspiel mit daran anschließendem Abschiedslied gesetzt wird.

 

5. Krabbelgruppe – die Vorteile

  • umfangreiches und vielseitiges Themenportfolio
  • Aufgreifen der Ideen der Kursteilnehmer
  • Kleingruppenarbeit mit viel Raum für Individualität
  • Erfahrungsaustausch zwischen den Eltern
  • offene Gruppenkonzeption mit kontinuierlichen Ein- und ausstiegen relativieren etwaige Fehlstunden
  • zweifelsfrei entwicklungsfördernde Wirkungen
  • altersgemischte Gruppenkonstellation optimiert den Lernerfolg der Kinder voneinander

 

6. Krabbelgruppe – die Nachteile

  • je nach Anbieter finden die Kurse selbstorganisiert statt, weshalb dann pädagogische Ansätze fehlen
  • im Rahmen von Elterninitiativen eröffnen sich oft zeitliche Probleme wegen ausschließlich vormittags angebotener Kurse
  • pädagogisch ausgerichtete Kurse greifen ein bestimmtes Konzept, zum Beispiels Waldorf oder Montessori, auf

 

7. Der Kostenfaktor bei Krabbelgruppen

Im Rahmen der Elternschule sind Krabbelgruppen eines der wenigen Angebote, das in der Regel kostenfrei besucht werden kann. Häufig in Kirchengemeinden, Elterninitiativen oder soziale Gruppen integriert, wird im Normalfall lediglich ein Unkostenbeitrag erhoben, der anfallende Ausgaben, zum Beispiel für Materialien oder Ausflüge, abdeckt.

 

Ist die Krabbelgruppe jenseits des Ehrenamts bei einem kommerziellen Anbieter ansässig, so besteht natürlich eine Beitragspflicht, deren Höhe individuell festgelegt werden kann. Eine Pauschalangabe ist aufgrund der teils erheblichen Preisunterschiede nicht möglich. Eine Kostenübernahme oder –bezuschussung durch externe Träger ist nicht gegeben.

 

8. Kursangebot „Krabbelgruppe“ erschließen

Krabbelgruppen sind ein elternschulisches Angebot, das zumeist im Rahmen des Ehrenamts von Freiwilligen durchgeführt wird. Entsprechend muss sich die Suche nach einem derartigen Kurs gestalten, die sich erstrecken sollte auf

 

  • Kirchengemeinden,
  • Mütterzentren,
  • Kindergärten,
  • Familienbildungszentren,
  • Elternschulen und
  • soziale Einrichtungen mit dem Schwerpunkt Elternbildung.

 

9. Alternatives Kursgeschehen zur Krabbelgruppe

Die größte Besonderheit der Krabbelgruppen ist, dass sie zumeist Kinder zwischen 9 Monate und 3 Jahren ansprechen. Entsprechend groß ist die mögliche Auswahl an Alternativen, deren Besuch eine Krabbelgruppe ersetzen könnte. Unter Berücksichtigung aller Aspekte finden sich Alternativen zur Krabbelgruppe am ehesten in

 

  • Baby- und Kleinkindschwimmen,
  • Babymassage,
  • PEKiP und
  • Mutter-Kind-Turnen.

 

Videos zu Krabbelgruppen

Krabbelgruppe mit Gabi Zange
Spiel und Spaß in der Krabbelgruppe | Schüler TV
Krabbelgruppe - Kita Wirbelwind