Beikosteinführung

Die Beikosteinführung: Tipps und Hintergrundinformationen

Ärzte empfehlen jungen Müttern heute ihr Kind so lange wie möglich ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren. Das Stillen stärkt nicht nur die Bindung zwischen Baby und Mutter, sie versorgt das Kind auch mit allen Nährstoffen die es braucht, um sich altersgerecht und gesund zu entwickeln. Die Zusammensetzung der Muttermilch ändert sich je nach Alter des Kindes – in den ersten sechs Lebensmonaten müssen Eltern sich daher keine Gedanken über die Ernährung ihres Kindes machen. Danach erhöht sich der Nährstoffbedarf eines Säuglings jedoch beträchtlich, so dass mit der Beikosteinführung begonnen werden sollte.

 

Baby isst

 

Wann ist ein Kind bereit feste Nahrung zu essen?

Mit etwa sechs Monaten ist ein Kind in der Regel alt genug, um mit Brei gefüttert zu werden. Dafür müssen jedoch einige Voraussetzungen gegeben, die mit der körperlichen Entwicklung einhergehen:

 

  1. Mundmotorik: Damit ein Kind mit dem Löffel gefüttert werden kann, muss es den Brei in seinem Mund spüren und mit der Zunge in Richtung des Rachens befördern. Erst dann kann es die Speisen auch hinunterschlucken. Zu einem früheren Zeitpunkt stoßen Säuglinge noch mit der Zunge gegen den Löffel, nehmen diesen unbewusst als Fremdkörper wahr und befördern halbfeste Nahrung wieder nach außen.
  2. Geschmack: Erst mit etwa drei Monaten lassen Kinder sich auf unterschiedliche Geschmacksrichtungen ein. Vorher akzeptieren sie nur die leicht süßlich schmeckende Muttermilch und lehnen daher salzige, saure oder bittere Speisen ab.
  3. Verdauung: Brei ist schwerer verdaulich als Milch. Daher müssen die Verdauungsorgane soweit ausgereift sein, dass sie Nahrung mit einem geringerem Flüssigkeitsanteil verarbeiten können. Auch die Niere muss sich mehr anstrengen um halbfester Nahrung gewachsen zu sein. Die enthält mehr Mineralstoffe als Muttermilch, die über die Nieren ausgeschieden werden.
  4. Körperspannung: Kinder sollten im Sitzen gefüttert werden, damit sie sich nicht an ihrer Nahrung verschlucken. Daher ist es sinnvoll, dass ein Säugling sicher sitzen kann, bevor Eltern mit der Beikosteinführung beginnen.

 

Wann genau der richtige Zeitpunkt ist, um mit den Breimahlzeiten zu beginnen, ist individuell verschieden. Einige Kinder lassen sich bereits in einem Alter von vier Monaten mit dem Löffel füttern, andere sind erst mit sechs, acht oder neun Monaten soweit. Eltern sollten einfach genau beobachten, wie ihr Kind sich verhält, wenn es seine Milchmahlzeiten einnimmt. Ist es danach noch hungrig und unruhig, spricht nichts dagegen probeweise ein paar Löffel Brei anzubieten. Auch wenn das Kind sich für die Familienmahlzeiten zu interessieren beginnt und gezielt nach Essen greift, kann dies als Zeichen dafür gewertet werden, dass das Stillen oder das Füttern von Flaschennahrung allein nicht mehr ausreicht um den Nährstoffgehalt des heranwachsenden Kindes zu decken. Ein Kind, welches bereit ist mit dem Löffel gefüttert zu werden, wird von sich aus den Mund öffnen, wenn es Hunger hat. Einige Kinder spucken trotzdem zunächst noch einen Teil der Mahlzeit aus, deshalb empfiehlt sich die Verwendung eines Lätzchens.

 

Wie läuft die Beikosteinführung ab?

Kinderärzte empfehlen, zunächst einige Tage lang kleine Portionen des gleichen Breis zu füttern, damit das Kind sich an die Konsistenz im Mund gewöhnen kann. Verweigert das Kind den Löffel konsequent oder treten Beschwerden wie Durchfall auf, sollte die Beikosteinführung unterbrochen und erst nach zwei bis vier Wochen fortgesetzt werden. Eine Baby gewöhnt sich besser an eine neue pürierte Obst- oder Gemüsesorte, wenn diese einem bereits bekannten Brei beigemischt wird. Damit der Magen des Kindes nicht bereits vor dem Füttern gefüllt ist, sollten Getränke erst nach der Breimahlzeit angeboten werden.

Zwischenmahlzeiten bieten sich an um dem Kind die Erfahrung zu ermöglichen, Speisen selbständig zum Mund zu führen. Die meisten Babys können mit sechs oder sieben Monaten ihr Fläschchen selbstständig mit beiden Händen schalten und zwischen dem fünften und siebten Lebensmonat kauen Kleinkinder in der Regel auf weichen Lebensmitteln herum – auch dann, wenn sie noch keine oder nur wenige Zähne haben. Ende des ersten Lebensjahres entscheiden sich die meisten Mütter nicht mehr länger zu stillen, weil sie beispielweise ihr Kind zeitweise von anderen Personen betreuen lassen möchten. Dann werden die Milchmahlzeiten nach und nach durch Brei oder Folgemilch in der Flasche ersetzt. Am dem 12. Lebensmonat darf ein Kind auch Kuhmilch trinken.

 

Welche Lebensmittel sollte ein Kind im Alter zwischen sechs und zwölf Monaten zu sich nehmen?

Zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat sollte ein Kind mit Breimahlzeiten, Milch und kleinen Zwischenmahlzeiten ernährt werden. Diese bestehen bestenfalls aus folgenden Hautbestandteilen:

 

  • Getreide (erst ab dem sechsten Monat Blütenblattes Getreide wie Weizen) liefert Kohlehydrate, Ballaststoffe und Eiweiß,
  • Früchte sind vitaminreich (Vorsicht ist bei Zitrusfrüchten geboten, da diese aufgrund des hohen Säuregehaltes Magenprobleme verursachen können),
  • Gemüse liefert Vitamine und sättigt besonders gut, wenn es mit Kartoffeln oder Reis kombiniert wird,
  • Fleisch und Ei (ein- bis zweimal pro Woche),
  • Mutter- oder Säuglingsmilch (200 bis 500 Milliliter täglich),
  • Getränke (Wasser oder ungesüßter Tee, Mineralwasser ist nicht geeignet).

 

Wenn bisher innerhalb der Familie häufig Allergien aufgetreten sind, sollten vorsorglich Nüsse, Weizen, Eier und Fisch im ersten Lebensjahr nicht auf dem Speiseplan stehen. Auch mit Zucker und Salz gilt es sparsam umzugehen.

Was die Menge der Nahrung angeht, die ein Kind im ersten Lebensjahr zu sich nehmen sollte, so lassen sich diesbezüglich keine allgemein gültigen Angaben machen. Im Alter von 9 Monaten essen einige Kinder gerade einmal 70 Gramm Nahrung pro Körpergewicht, andere bis zu 140 Gramm und mehr. Der Grund dafür ist, dass Kleinkinder genauso wie Erwachsene einen ganz individuellen Stoffwechsel haben und Nahrung unterschiedlich schnell verwerten. Wenn Kinder sich viel bewegen oder einen Wachstumsschub haben, nehmen sie mehr Nahrung zu sich als in anderen Entwicklungsperioden. Sind sie krank, essen sie oft tagelang gar nichts. So lange ein Kind sich aber altersgerecht entwickelt, aktiv ist und die Gewichtszunahme parallel zum Körperwachstum erfolgt gibt es keinen Grund zur Sorge.

 

Tabelle: Ernährungstabelle für Kinder im ersten Lebensjahr

 

Beikosteneinführungstabelle

 

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