Babymassage

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1. Babymassage – für wen?

Eltern warten 40 Wochen auf die Ankunft ihres Babys. Ist das Kind dann da, so startet eine sehr aufregende Zeit, die frisch gebackene Eltern meist auch sinnvoll nutzen möchten. Hierzu gehört auch, so viel Zeit wie möglich mit dem neuen Erdenbürger zu verbringen und diese Zeit natürlich auch mit sinnvollem Inhalt zu füllen. In diesem Kontext tritt die so genannte Babymassage auf den Plan. Sie ist ein Kursangebot, das sich an Eltern mit ihren Säuglingen ab der 4. Lebenswoche bis zur Vollendung des 2. Lebensjahres richtet und damit die Allerkleinsten in den Fokus stellt.

 

In seiner Konzeption ist Babymassage für alle Kinder gleichermaßen gedacht, unabhängig davon ob sie eine normale Entwicklung aufweisen, frühgeboren sind oder einen besonderen Förderbedarf haben. Die einzige gegebene Voraussetzung ist, dass der Bauchnabel unbedingt verheilt sein sollte, da die Massageeinheiten vorzugsweise im Bauchbereich ansetzen.

 

Babymassage

 

 

Babymassage stellt also die Kinder in den Fokus des Geschehens. Diese werden natürlich von einer Betreuungsperson, also quasi dem persönlichen Masseur, begleitet. Dieser wird zwar in den richtigen Handgriffen angeleitet, bildet jedoch nicht das Zentrum der Babymassagekurse. Mitkommen dürfte also prinzipiell jeder, wobei im Sinne der Privatsphäre des Kindes Wert darauf gelegt wird, dass eine gute Bindung zwischen Kind und Begleitperson besteht. Eltern, Großeltern, Geschwister, Paten und enge Freunde und Bekannte sind damit die häufigsten Betreuungspersonen in Kursen zur Babymassage.

 

2. Kursziele und Charakteristiken der Babymassage

Babymassage kann man mit wenigen Worten in ihrer Bedeutung charakterisieren: Sie ist kein Muss, aber eine wunderschöne Erfahrung für Eltern und Kind. Denn in kaum einem anderen Angebot der Elternschule stehen die Jüngsten derart intensiv im Zentrum. Außerdem sorgt die Berührung während der Massage für äußerst persönliche und intensive Momente, wie sie ebenfalls kaum eine andere Schulung zu vermitteln vermag. Somit ist die liebevolle Beziehung zwischen dem Baby und seiner Bezugsperson ein erstes großes Ziel der Babymassage. Dies darf jedoch nicht in Vergessenheit geraten lassen, dass Babymassage noch andere Zielsetzungen verfolgt:

 

  • Beitrag zur positiven Entwicklung des Babys
  • Förderung der Entspannung der Jüngsten zur Vermeidung und Behebung von Unruhezuständen
  • Hilfe bei Blähungen durch Aktivierung einer gesunden Verdauung
  • Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens des Säuglings zum Beispiel durch einen positiven Einfluss auf das Schlafverhalten
  • Positive Einflussnahme auf die Eltern-Kind-Beziehung durch intensive Zeit miteinander
  • Erste Kommunikationsansätze zwischen Eltern und Kind
  • Austauschmöglichkeit mit anderen Eltern

 

An dieser Stelle wird deutlich, dass Babymassage zweierlei Ansätze verfolgt. Einerseits fokussiert dieser Kurs eindeutig die psychische Komponente, in dem Bindungen, Wohlbefinden und Entspannung gefördert werden sollen und Austauschmöglichkeiten geschaffen sind. Andererseits ist es jedoch unumstritten, dass Babymassage auch körperlich positiv beeinflussen kann. So führt das Wohlgefühl des Kindes zu einer verbesserten gesundheitlichen Konstitution, andererseits kann aber gerade im Verdauungsbereich unmittelbar Einfluss genommen werden. Aufgrund dieser Tatsachen ist Babymassage inzwischen nicht mehr aus dem Repertoire der Elternschule wegzudenken.

 

3. Die organisatorischen Kursdetails

 

Wieder-holungs-intervall

Eine Kurswiederholung ist so oft die Eltern dies wünschen möglich. Zwingend erforderlich ist sie jedoch nicht, so dass sich ein Babymassagekurs zwischen einem Alter von vier Wochen und zwei Jahren empfiehlt.

Buchung

Babymassage findet in geschlossenen Gruppen mit etwa fünf Kindern statt. Aufgrund der relativ großen Nachfrage sind die meisten Kurse schnell ausgebucht. Eine frühzeitige Anmeldung ist deshalb unverzichtbar.

Beginn

Bestenfalls beginnt der Babymassagekurs im relativ jungen Babyalter, um dank der erlernten Inhalte auch tatsächlich die positive Einflussnahme zu erreichen. Dennoch steht auch einem späteren Start bis zur Vollendung des zweiten Lebensjahrs nichts im Wege.

Ende

Konzeptionell ist die Babymassage so aufgebaut, dass sie Kinder bis zu ihrem zweiten Geburtstag anspricht. In der Praxis hat sich jedoch bewährt, den Kurs im ersten Lebensjahr zu absolvieren und entsprechend bis zum ersten Geburtstag auch enden zu lassen.

Dauer

Babymassage ist ein langfristiges Angebot, welches sich normalerweise über mehrere Wochen erstreckt. Im Durchschnitt sind zwischen drei und fünf Wochen zu veranschlagen. Nur selten gibt es länger andauernde Kurse.

Zeitaspekt

Im Rahmen der Babymassage finden üblicherweise wöchentliche Kurseinheiten statt, die je nach Anbieter zwischen 45 und 90 Minuten in Anspruch nehmen.

 

Babymassage ist ein elternschulisches Angebot, das zwar durchaus empfehlenswert ist, jedoch keinem hoheitlichen Reglement unterliegt. Folglich sind die Kursanbieter relativ frei in der Gestaltung ihrer Schulungen. Die inhaltliche Besonderheit hat jedoch dazu geführt, dass Babymassage nicht nur akzeptiert sondern intensiv nachgefragt ist. Die entsprechenden Kurse werden in geschlossenen Kleingruppen realisiert, so dass ein verspäteter Einstieg nicht möglich ist. Im Resultat ist es nicht einfach, ein Angebot der Babymassage zu erschließen. Frühzeitige Anmeldungen sind somit unabdingbar.

 

Der Start der Babymassage sollte im Sinne der größtmöglichen Effektivität frühzeitig erfolgen. Auch wenn natürlich Kinder bis zur Vollendung des zweiten Lebensjahres prinzipiell angesprochen sind, so handelt es sich bei den Teilnehmern zumeist um Neugeborene innerhalb der ersten Lebensmonate. Im Sinne einer homogenen Altersstruktur sollten Interessenten dies beachten. Die Kurse selbst werden normalerweise wöchentlich durchgeführt und variieren zeitlich zwischen 45 und 90 Minuten je Teilnahmetag. Im Normalfall beträgt die Teilnahmedauer zwischen drei und fünf Wochen.

 

4. Aufbau und Inhalt der Babymassage

Zärtlichkeit und Berührungen sind für alle Menschen lebensnotwendig. Für Babys, die sich damit nicht selbst versorgen können, ist es deshalb unabdingbar, dass die nahestehenden Bezugspersonen diese körperliche Seite der Entwicklung abdecken und dem Baby entsprechende Berührungen zukommen zu lassen. Natürlich ist hierfür nicht zwingend eine Babymassage notwendig, nichtsdestotrotz ist nicht zu leugnen, dass dieser Kurs den Kindern nicht nur essentielle Erfahrungen liefert, sondern auch den Eltern großen Spaß macht. Da Babymassage keiner höheren Überwachungsinstanz geschuldet ist, sind die Kursanbieter relativ frei in der Ausgestaltung der jeweiligen Schulungseinheiten. Hinsichtlich der Rahmenbedingungen kann man jedoch ein vorwiegend einheitliches Bild vorfinden:

 

  • Babymassage findet in einem warmen Raum statt, der auf dem Boden mit bequemen Matten, zumindest jedoch Decken ausgelegt sein sollte.
  • Die Babys sind während der Massage nackt oder allenfalls mit einer Windel bekleidet.
  • Die Massage selbst wird auf dem Boden durchgeführt – es wird auf Wickeltische und dergleichen verzichtet.
  • Jedes Kind wird auf einer individuellen Unterlage, wie beispielsweise einem Handtuch oder einer Wickelauflage, massiert.
  • Es wird stets Massageöl verwendet, welches jedoch Baby-geeignet sein muss.

 

Hinzu kommt der Kursaufbau, der bei qualifizierten Kursen ebenfalls einem definierten Schema folgen sollte:

 

4.1 Begrüßung

Alle Kurse mit Kleinst- und Kleinkindern sollten stets auf die gleiche Art beginnen und enden. Folglich startet auch eine fachgerechte Babymassage bereits mit dem Ankommen der kleinen Teilnehmer, die durch das Entkleiden auf die Massage eingestimmt werden. Der offizielle Start wird dann von einem Lied begleitet, welches niemals wechseln sollte.

 

4.2 Aufwärmen

Zur Einstimmung auf die anschließende Massage werden die Babys nach dem Begrüßungslied erst einmal an die Berührungen gewöhnt. Dies geschieht durch sanftes Streicheln durch die Begleitperson, wobei diese auf warme Hände und die Verwendung von Öl oder Creme Wert legen sollte. Auch auf die Empfindungen und Reaktionen des Babys ist zwingend zu achten. So werden die kleinen Teilnehmer in eine Wohlfühlstimmung versetzt, die eventuell mit entspannender Musik begleitet werden kann.

 

4.3 Massage

Da es bei der Babymassage nicht nur um Streicheln sondern auch um Massieren geht, kommt es im Anschluss an das aufwärmende Berühren zur eigentlichen Anwendung von Massagetechniken. Dabei werden sowohl allgemeine Handgriffe vermittelt als auch gesundheitsbezogene Methoden erlernt. Üblicherweise werden die verschiedenen Ansätze gezeigt und kurz geübt, ehe man zur nächsten Technik übergeht. Auch hier ist das angenehme Ambiente das A und O.

 

4.4 Schmusezeit

Ist der Massageteil des Kurses beendet, sollte ein abruptes Enden der Berührungen vermieden werden. Denn dies fühlt sich auf Babys Haut unangenehm an. Stattdessen wird nun ausgiebig geschmust und so ein schöner Abschluss geschaffen.

 

4.5 Abschied

Den Schlusspunkt der Babymassage bildet ein Abschiedsritual, welches ebenfalls immer das Gleiche sein sollte. Auch hier hat sich ein gemeinsam gesungenes Lied etablieren können.

 

5. Babymassage – ihre Vorteile

  • entspannte, gemeinsame Zeit zwischen Baby und Bezugsperson
  • Stärkung einer positiven Eltern-Kind-Bindung
  • positiver Aufbau des Urvertrauens
  • Austausch mit anderen Eltern
  • Kleingruppenarbeit mit viel Raum für Individualität
  • Verbesserung der kindlichen Körperfunktionen
  • respektvolle Berührungen unter Wahrung kindlicher Privatsphären
  • erlernen verschiedener Massagetechniken mit unterschiedlichen Wirksamkeiten
  • Stärkung des gegenseitigen Vertrauens und Verständnisses innerhalb der Familie
  • geeignet für alle Kinder, also auch für Frühgeborene und solche mit Behinderungen
  • Vermittlung im Alltag anwendbarer Techniken
  • gute Einsetzbarkeit als festes Ritual

 

6. Babymassage – ihre Nachteile

  • stark emotionsgebundenes Kursangebot
  • Teilnahme zu festen Kurszeiten, egal ob da Baby sich emotional und körperlich in einer geeigneten Verfassung befindet
  • mit drei bis fünf Terminen eine relativ kurze Kursteilnahme
  • kein Kurs zur ganzheitlichen und langfristigen Entwicklungsbegleitung
  • Babymassage gibt es in verschiedenen Formen - die passende zu finden gestaltet sich meist schwierig

 

7. Anbieter von Babymassagekursen

Babymassage ist im Repertoire der kindspezifischen Kurse etabliert und wird mittlerweile nicht nur vielfach angefragt, sondern auch flächendeckend angeboten. Nichtsdestotrotz sorgt gerade die hohe Nachfrage dafür, dass mitunter mehrere Anfragen notwendig sind, ehe man tatsächlich einen geeigneten Kurs erschließen kann. Fündig wird man vorwiegend bei

 

  • Hebammen und Hebammenpraxen,
  • Elternschulen und geburtshilflichen Kliniken
  • Volkshochschulen,
  • ausgebildeten Geburtsvorbereiterinnen,
  • Privatpersonen mit einer Ausbildung zur Babymasseurin,
  • Physiotherapeutischen Einrichtungen,
  • Naturheilpraxen oder
  • im Haus der Familie.

 

8. Der Kostenpunkt der Babymassage

Babymassage ist ein für Eltern und Kind wahrlich schöner Kurs, der jedoch leider nicht den Sprung in den Leistungskatalog infrage kommender Kostenträger geschafft hat. Im Ergebnis ist Babymassage ein Freizeitvergnügen, welches von den Teilnehmern selbst zu finanzieren ist.

 

Die mit der Babymassage in Verbindung stehenden Kosten sind äußerst variabel und abhängig von der durchführenden Institution sowie dem individuellen Kursaufbau. Als Faustregel kann man einen Kostenpunkt von ungefähr zehn Euro pro Zeitstunde veranschlagen.

 

Trotz der generellen Verweigerung der Kostenübernahme kann im Falle der Babymassage eine Kontaktaufnahme zur eigenen Krankenkasse angeraten sein. Manche Versicherer halten ein Budget für kindspezifische Kurse bereit, aus dem sie Babymassage eventuell bezuschussen, insofern sie bei einem kooperativen Anbieter besucht wird.

 

9. Alternativangebote zur Babymassage

Babymassage ist ein sehr spezielles Schulungsangebot mit einer kombinierten Konzeption und dem Fokus auf körperliches und seelisches Befinden der kleinen Teilnehmer. Wer sich für diesbezügliche Alternativen interessiert, sollte sich über

 

  • Babyschwimmen,
  • Baby-Yoga und
  • Baby-Shiatsu

 

näher informieren.