Der laissez-faire Erziehungsstil

Der Laissez-Faire Erziehungsstil ist eine Erziehungsmethode, bei der Eltern ihren Kindern viel Freiheit und Autonomie geben und sich wenig in ihr Leben einmischen. Im Laissez-Faire Erziehungsstil werden Kinder dazu ermutigt, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen. Ziel des Laissez-Faire Erziehungsstils ist es, Kinder zu selbstbewussten und verantwortungsbewussten Erwachsenen zu erziehen, die in der Lage sind, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen.

Es ist wichtig, dass Eltern bei der Anwendung des Laissez-Faire Erziehungsstils darauf achten, dass ihre Kinder genügend Führung und Unterstützung bekommen, um verantwortungsbewusste Erwachsene zu werden. Wenn Eltern zu sehr in das Leben ihrer Kinder eingreifen, kann dies dazu führen, dass Kinder sich nicht selbstbewusst und verantwortungsbewusst entwickeln.

Bei diesem Erziehungsstil verhalten sich die Eltern dem Kind gegenüber eher passiv. Man könnte auch sagen, dass es sich um eine Form des antiautoritären Erziehungsstils handelt, bei dem die Eltern diesen Gegenpol zu einer autoritären Erziehung im Extrem leben. Es werden nur minimale Vorgaben gemacht, so dass das Kind im Wesentlichen sich selbst überlassen wird. Es gibt keinen klaren Rahmen, der Orientierung und auch Sicherheit bieten würde.

Diese Eltern haben kaum Ansprüche an das Kind und bei Auseinandersetzungen beachten sie nur selten die Auffassungen der Kinder. Beim laissez-faire Stil verhalten sich die Eltern eher gleichgültig und uninteressiert, sie versuchen, nur das zu tun, was nötig ist und die Anstrengungen so gering wie nur möglich zu halten. Im Extremfall vernachlässigen Eltern mit einem laissez-faire Erziehungsstil ihre Kinder.

 

laissez-faire-Erziehungsstil

 

Nachteile

Kinder, die laissez-faire erzogen wurden, haben im Jugendlichen- und Erwachsenenalter oftmals die größten Probleme, denn sie haben Schwierigkeiten beim Aufbauen und Halten von Beziehungen zu Gleichaltrigen, da sie selbst in ihrer Kindheit keine positive emotionale Beziehung kennen gelernt haben. Auch wird das Selbstwertgefühl nicht aufgebaut und der Jugendliche kennt womöglich keinen angemessenen Umgang mit Nähe und Distanz, was ebenfalls zu einer mangelnden Beziehungsfähigkeit führt.

Auch in der Schule oder auch später im Berufsleben haben Menschen, die laissez-faire erzogen wurden Schwierigkeiten, sich anzupassen und die geforderten Leistungen und das entsprechende Engagement zu zeigen. In ihrer Kindheit haben sie schließlich nur selten Grenzen erfahren und in der Schule oder anderen öffentlichen Einrichtungen gibt es klare Regeln und Vorschriften, an die sich die Kinder zu halten haben. Außerdem wurde festgestellt, dass bei vernachlässigten Jugendlichen die Neigung zu Kriminalität und zum Missbrauch von Alkohol und Drogen stärker ist.

Merkmale

  • der Erzieher beteiligt sich nicht
  • der Erzieher verhält sich freundlich, aber neutral
  • der Erzieher verhält sich passiv und greift nur marginal ein, dadurch wirkt er unter Umständen sogar desinteressiert und gleichgültig
  • der Erzieher beschränkt sich auf sehr kleine Vorgaben
  • der Erzieher bietet Hilfe an, die man aber selbst einfordern muss

 

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Autorin: Verena Fischer,
staatlich geprüfte Erzieherin mit Kneipp-Gesundheitsausbildung für Kinder
Letztes Update: Januar 2024
Erstelldatum: Mai 2016
Recherchierte Literatur:
Psychologie (Lehr-/Fachbuch) von Hermann Hobmair bei Bildungsverlag EINS
Pädagogik (Lehr-/Fachbuch) von Hermann Hobmair bei Bildungsverlag EINS

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