Der permissive Erziehungsstil

Der permissive Erziehungsstil ist eine Erziehungsmethode, bei der Eltern ihren Kindern viel Freiheit und Selbstbestimmung gewähren und wenig Regeln und Grenzen setzen. Im permissiven Erziehungsstil werden Kinder nicht in Familienentscheidungen einbezogen und haben wenig Verantwortung für ihre Handlungen. Ziel des permissiven Erziehungsstils ist es nicht, Kinder zu selbstbewussten und verantwortungsbewussten Erwachsenen zu erziehen.

Ein permissiver Erziehungsstil kann dazu führen, dass Kinder wenig Disziplin und Struktur in ihrem Leben haben und Schwierigkeiten haben, Verantwortung zu übernehmen und Konflikte friedlich zu lösen. Es ist wichtig, dass Eltern ihren Kindern klare Grenzen setzen und sie in ihren Entscheidungen unterstützen, um eine gesunde und positive Eltern-Kind-Beziehung zu fördern.

Der permissive Erziehungsstil kann als gemäßigte Form des laissez-faire Erziehungsstils oder auch als eine Form des antiautoritären Erziehungsstils bezeichnet werden. Entscheidendes Merkmal ist, dass sich die Eltern dabei in der Erziehung eher zurückhalten. Das Kind muss deshalb selbst die Initiative ergreifen und Verantwortung übernehmen, wenn es um persönliche Entscheidungen geht.

 

Permissive Erziehung

 

Das Kind ist hier also sehr stark gefordert, selbst aktiv zu werden und seine Wünsche und Bedürfnisse zu äußern. Dies fördert die Eigeninitiative und das Entwickeln einer eigenen Meinung und eines eigenen Standpunktes, sowie das Kennenlernen und Ernstnehmen der eigenen Bedürfnisse. Beim permissiven Erziehungsstil werden allerdings im Gegensatz zum Laissez-Faire-Erziehungsstil wenigstens ab und zu Grenzen gesetzt. Das unterscheidet beide Erziehungsstile voneinander.

Nachteile

Kinder, die permissiv erzogen wurden, haben im Jugendlichen- und Erwachsenenalter unter Umständen Probleme beim Aufbauen und Halten von Beziehungen zu Gleichaltrigen, da sie selbst in ihrer Kindheit keine positive emotionale Beziehung kennen gelernt haben. Auch weiß solch ein Jugendlicher womöglich nicht, wie er angemessen mit Nähe und Distanz oder auch mit Ablehnungen umgehen sollte, was ebenfalls zu einer mangelnden Beziehungsfähigkeit führt.

Merkmale

  • der Erzieher beteiligt sich nicht eigeninitiativ und hält sich zurück
  • der Erzieher verhält sich freundlich und reagiert auf Anfragen und Wünsche
  • der Erzieher verhält sich passiv und greift nur marginal ein, dadurch wirkt er unter Umständen sogar desinteressiert
  • der Erzieher beschränkt sich auf sehr kleine Vorgaben
  • der Erzieher bietet Hilfe an, die man aber selbst einfordern muss
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Autorin: Verena Fischer,
staatlich geprüfte Erzieherin mit Kneipp-Gesundheitsausbildung für Kinder
Letztes Update: Januar 2024
Erstelldatum: Mai 2016
Recherchierte Literatur:
Psychologie (Lehr-/Fachbuch) von Hermann Hobmair bei Bildungsverlag EINS
Pädagogik (Lehr-/Fachbuch) von Hermann Hobmair bei Bildungsverlag EINS

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