Zu viele Kinder können nicht schwimmen
von Newsredaktion

In Deutschland können etwa 40 Prozent der Grundschüler zwischen sechs und zehn Jahren schwimmen und besitzen ein Jugendschwimmabzeichen. Auch viele ältere Kinder können nach eigenen Angaben nicht richtig schwimmen. Das ergab eine aktuelle Umfrage für die DLRG. Die DLRG zieht eine traurige Bilanz. Allein im letzten Jahr starben über 530 Menschen bei Baden-Unfällen, mehr als im Vorjahr.
Sichere Schwimmermit Jugendschwimmabzeichen
Der Sommer steht vor der Tür, die ersten heißen Tage lockten bereits ins Freibad. Doch viele Kinder können nicht richtig schwimmen. An Feiertagen und in den Ferien erleben Schwimmbäder und Badeseen besonders großen Andrang. Schwimmen ist nach Radfahren die Lieblingsbeschäftigung der Deutschen. Doch ein großer Teil der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren können nicht schwimmen, doch auch bei vielen Erwachsenen ist es mit dem Schwimmen nicht weit her. Kinder und Jugendliche mit dem Jugendschwimmabzeichen gelten als sichere Schwimmer. Für das Abzeichen müssen die Kinder unter anderem mehr als 200 Meter schwimmen. Fast 60 Prozent der Zehnjährigen sind keine sicheren Schwimmer.
Fehlende Schwimmbäder und fehlender Unterricht
Über 70 Prozent der Kinder besitzen zwar das Seepferdchen, doch die DLRG und andere Verbände im Schwimmsport sehen darin nur die Bestätigung, dass sich das Kind etwa 25 Meter über Wasser halten kann. Die Ursachen für die große Zahl der Nichtschwimmer und unsicheren Schwimmer liegen sowohl in der Familie als auch in der Schule. Viele Grundschulen verzichten auf Schwimmunterricht, weil kein Schwimmbad in der Nähe ist oder der Aufwand zu groß ist. Zudem würden viele kommunale Schwimmbäder geschlossen, die es vor 20, 30 oder 40 Jahren noch gab.
Steigende Zahlen
Die DLRG verweist darauf, dass allein in 2016 537 Menschen ertrunken sind, ein trauriger Höchststand in den letzten zehn Jahren. Das Problem der Nichtschwimmer betrifft dabei nicht nur die Kinder, sondern auch viele Erwachsene. Allein in 2016 musste die DLRG 542 Menschen aus dem Wasser retten. 2016 war ein sehr warmer Sommer, sodass allein zwischen Juni und August über 220 Menschen ums Leben kamen. Bemüht man die Statistik der letzten 25 Jahre, sind Schwankungen und zum Teil ähnlich hohe Zahlen festzustellen. So starben in 2016 über 600 Menschen. Als besondere Risikogruppe gelten Flüchtlinge, da in einigen Kulturkreisen das Schwimmen nicht zur Freizeitgestaltung gehört.