Weitere Erziehungs-News

Wirkung von Kultureller Bildung bei Kindern und Jugendlichen

von News

Klangschalen

Dies geschieht fächerübergreifend sowie im Verbund mit Bildungsinstitutionen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe vor Ort im Rahmen des mit 1,2 Millionen Euro dotierten „Forschungsfonds Kulturelle Bildung. Studien zu den Wirkungen Kultureller Bildung“. Die Fördermittel stellt die Stiftung Mercator, eine der sechs Mitgliedsstiftungen des Rats für Kulturelle Bildung e.V., zur Verfügung.

1,2 Millionen Euro für interdisziplinäre Untersuchungen an Universitäten und Instituten

Margrit Lichtschlag, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Vereins, zum Start der sechs Projekte: „Wir freuen uns über die Vielfalt und den hohen Anspruch der Projekte, die nun anlaufen. Das Gesamtvorhaben zeichnet sich auch deshalb aus, weil oft bloß vermutete oder behauptete Wirkungszusammenhänge endlich verstärkt empirisch untersucht werden.“ Dr. Tobias Diemer, Leiter des Bereichs Bildung bei der Stiftung Mercator: „Mit ihrer Förderung möchte die Stiftung Mercator einen Beitrag zur Verbesserung und Weiterentwicklung der empirischen Grundlagenforschung über die Wirkungen Kultureller Bildung bei Kindern und Jugendlichen leisten.“ Zu wissen, was Kulturelle Bildung bewirke und wie sie wirke, sei wichtig, um ihren Stellenwert als grundlegenden Teil der Bildung und Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen besser zu verstehen und zu festigen.

Zusammenhänge zwischen Musik und Spracherwerb erforschen

Den Auftakt machte das Projekt „Transfereffekte musikalischer Frühförderung auf Kognition und Leseentwicklung (MusiCo)“, der MPI-Forschungsgruppe REaD (Reading Education and Development). Projektleiter PD Dr. Sascha Schroeder: „Die positive Wirkung von Musik im Kindesalter auf das Lernverhalten ist in den vergangenen Jahren vielfach überschätzt, generalisiert und in Teilen widerlegt worden. Allerdings erhärten sich die Hinweise, dass musikalische Praxis, etwa das Singen, beim Erwerb von Schriftsprache eine förderliche Rolle spielen kann. Die Zusammenhänge wollen wir in einer umfänglichen Studie mit Kindern in rund 20 Kindergartengruppen untersuchen.“

Rund 2.700 Kinder, Jugendliche, Studierende werden befragt

Partner der sechs Projekte zur Erforschung Kultureller Bildung sind u.a. die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft Alfter, die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Die Projekte laufen für je zwei Jahre. Beteiligt sind rund 30 Forscher/innen, mehrere Kindertagesstätten, etwa 30 Schulen sowie 30 Jugendkunstschulen und zehn kulturpädagogische Einrichtungen. Zusammengenommen werden bei den Untersuchungen rund 2.700 Kinder, Jugendliche, Studierende sowie Künstlerinnen und Künstler befragt oder sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Versuche.

Wirkungsmechanismen von kultureller Bildung wenig bekannt

Prof. Dr. Eckart Liebau, Vorsitzender des unabhängigen Expertengremiums Rat für Kulturelle Bildung, zum Auftakt der Forschungsvorhaben: „Die Annahme, Kulturelle Bildung trage per se zur Persönlichkeitswerdung und Allgemeinbildung bei, ist hinlänglich verbreitet. Allerdings wissen wir noch zu wenig über die tatsächlichen soziologischen, pädagogischen und psychologischen Wirkungsmechanismen der verschiedensten kulturellen Angebote. Nicht jedes Angebot mit dem Titel Kulturelle Bildung dient Kindern wirklich oder hilft Erwachsenen tatsächlich, wenn sie ihre Wahrnehmungsfähigkeit und praktischen kulturellen Fähigkeiten erweitern wollen.“

Der Rat für Kulturelle Bildung - Beratungsgremium

Der Rat für Kulturelle Bildung ist ein interdisziplinär besetztes Beratungsgremium von Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Künstlerinnen, das ebenfalls durch den Stiftungsverbund getragen wird.

 

Weitere Erziehungs-News