Wie wirken sich Medien-Verbote auf den Bildungserfolg aus?

Beim Medien-Konsum gehen die Meinungen auseinander. Während die einen der Ansicht sind, dass Medien-Konsum Aufklärung, klare Regeln und eventuell Verbote braucht, schränken andere ein, dass sich die Nutzung auch positiv auf den Bildungserfolg auswirkt. Ein Verbot wiederum wirkt sich demnach negativ auf den Bildungserfolg aus. Was stimmt nun?

Auswirkungen von Mediennutzung

Klare Antworten gibt es dabei nur zum Teil. Wie so oft macht die Dosis das Gift. Sprich: Sicher ist es sinnvoll, Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien näher zu bringen und die Vorteile aufzuzeigen, aber auch über Risiken aufzuklären. Wissenschaftler der Universität Zürich kommen jedenfalls zu dem Schluss, dass sich Medienverbote negativ auf den Bildungserfolg auswirken. In einer Studie zeigte sich, dass die Leistungen von Studenten schlechter ausfielen, wenn ihr Medienkonsum im Jugendalter reglementiert wurde. Im Vergleich waren die Leistungen der Kommilitonen besser, die keine Einschränkungen beim Konsum der Medien erfahren hatten. Für die Studie hatten die Wissenschaftler etwa 1.100 College-Absolventen befragt. Relevant waren Fragen zu aktuellen Leistungen des Studiums sowie Angaben zu Regelungen der Mediennutzung in der Kindheit.

Schlechtere Leistungen überraschen

So konnten die Wissenschaftler erstmals zeigen, dass die Studenten mit klaren Regeln zur Mediennutzung keine besseren Leistungen im College erzielen konnten. Vielmehr war das Gegenteil der Fall. Wenn die Eltern die Regelungen damit begründeten, dass die Hausaufgaben darunter leiden, fielen die Leistungen der College-Studenten sogar schlechter aus. Die überraschende Erkenntnis, dass die gut gemeinte Maßnahme eigentlich negative Konsequenzen hat, lässt sich unterschiedlich erklären. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass etwa bestimmte Spiele hilfreich sein können, logisches und strategisches Denken sowie analytische Fähigkeiten zu fördern.