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Wie reagieren, wenn die eigenen Kinder die falschen Freunde haben?

von News

Während der Entwicklung kann es vorkommen, dass die eigenen Kinder sich in eine etwas unangenehme Richtung entwickeln. Obwohl der Auslöser oftmals außerhalb des Elternhauses zu suchen ist, können Eltern mit gewissen Verhaltensweisen der schlechten Entwicklung ihrer Kinder entgegensteuern. Das setzt voraus, dass sie wissen, was zu tun ist.

Das Kind auf dem falschen Pfad

Seine Mutter war verstaunt, als der vierzehnjährige Jakob nach der Schule nach Hause kam und auf einmal am Küchentisch rechtsradikales Gedankengut zu verbreiten versuchte. „Wir haben unseren Sohn weltoffen erzogen. Seinen plötzlichen Hass auf Ausländer können wir absolut nicht nachvollziehen, zumal es hier in der Gegend so gut wie keine Migranten gibt“. Trotz wiederholter Intervention lies Jakob sich von seinen neuen Pfaden nicht abbringen, bis seine Eltern letztlich verzweifelt sind. Was sie lediglich wussten, war ,dass ihr Sohn neuerdings mit einem älteren Schulkameraden namens Markus verkehrte, dessen Vater einen Ruf im Dorf als arbeitsloser Alkoholiker hatte.

Gegensätze ziehen sich an

Der Kinderpsychologe und Familientherapeut Achim Schad hat dafür eine wissenschaftliche Erklärung. So übten verbotene und zwielichtige Dinge auf Kinder eine gewisse Anziehungskraft aus. Im Gegensatz zu erwachsenen Freundschaften, sind Kinder und Jugendliche oftmals von gleichaltrigen und älteren Personen fasziniert, die vollkommen gegensätzlich zu ihrer eigenen Herkunft sind. „Gegensätze ziehen sich an“, schließt der Psychologe.

Verbote und wütendes Verhalten schüren das Interesse des Kindes

Was Eltern in solchen Fällen auf keinen Fall tun sollten, ist ihr Kind mit Verboten zu überhäufen und dem Kind Kontaktsperren zu bestimmten Personen aufzuerlegen. „Das Verbotene hat einen besonderen Reiz für die Kinder. Umso strenger die Verbote und umso größer die Ablehnung gegenüber einer bestimmten Person, umso interessanter wird diese Person für das Kind“, so Schad. Der Experte ist der Meinung, dass man das Kind zunächst so akzeptieren muss und abwarten sollte, bis das Kind selbst den Kontakt zu der gewissen Person verliert. Ein ruhiges, erklärendes Gespräch erweist sich als deutlich effektiver, als das Auferlegen von Verboten und Strafen.

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