Wenn außerschulische Aktivitäten belasten
von Newsredaktion
Viele Kinder haben neben der Schule und den Hausaufgaben noch zahlreiche weitere Aktivitäten auf dem Plan. Doch zu viele Termine und Aktivitäten können auch die Familie sehr belasten. Zu diesem Schluss kommen nun Wissenschaftler in Großbritannien in einer aktuellen Studie.
Tägliche Termine
In der britischen Zeitschrift „Sport, Education and Society“ haben Wissenschaftler erläutert, welche Rolle außerschulische Aktivitäten wie Sportverein oder Musikunterricht auf die Familien und das Familienleben haben. Dazu gab es eine Umfrage in 50 Familien mit Grundschulkindern im Nordwesten Englands. Dabei war festzustellen, dass ein großer Teil der Kinder an den Schultagen zusätzliche Aktivitäten im privaten Bereich absolviert. Fast 90 Prozent der Kinder nehmen demnach an organsierten Aktivitäten teil, fast 60 Prozent der Kinder haben dabei mehr als einen Termin an einem Tag auf der Agenda. So nehmen die Aktivitäten großen Raum ein und beeinflussen den Familienalltag, nicht immer nur zum Positiven, vor allem, wenn die Familie mehrere Kinder hat.
Druck von außen
In der Folge konnten die Familien weniger Zeit miteinander verbringen. Außerdem wurden die Ressourcen der Eltern mit Blick auf Finanzen und Energie erschöpft. In Einzelfällen waren die Kinder überfordert und erschöpft, kamen gegen 21 oder 22 Uhr nach Hause, sodass die Familie froh war, wenn es etwas abgesagt würde. Da fragt man sich natürlich, warum die Eltern das zulassen, mitmachen. Die Experten geben an, dass sich die Eltern häufig unter Druck gesetzt fühlen, von vielen Seiten. So kommt Druck von anderen Eltern, Klassenkameraden, den Schulen, die eine hohe Erwartungshaltung anlegen und einen vollen Terminkalender neben der Schule voraussetzen.
Erwartungen von allen Seiten
Außerdem erläutern die Wissenschaftler, dass es den Eltern darum geht, den Kindern etwas zu bieten, den Kindern Möglichkeiten zu ebnen. So glauben sie, den Kindern etwas Gutes zu tun, wenn sie ihnen viele außerschulische Aktivitäten ermöglichen. Das Phänomen ist auch in ganz ähnlicher Weise auch hierzulande zu beobachten. Es besteht die Erwartung, dass die Kinder durch die Aktivitäten kurzfristig profitieren, durch neue Freundschaften, Fitness, Gesundheit, Spaß am Musizieren und ähnliches. Langfristig sollen die Aktivitäten die Kinder auf das Berufsleben vorbereiten und die Chancen verbessern.
Überforderung und mehr Schaden als Nutzen
In der Realität sieht es jedoch anders aus. Ein straffer Terminplan neben der Schule kann auch die Entwicklung der Kinder beeinträchtigen und das Wohlbefinden einschränken. Wissenschaftler warnen auch davor, dass die Aktivitäten immer häufiger genutzt werden, weil viele Familien mehrere Autos besitzen und viele Mütter berufstätig sind so wenig Zeit zur Verfügung haben. Daher raten Experten, den Terminplan nicht allzu voll zu packen, das die Aktivitäten sonst mehr Schaden als Nutzen bringen.