Was bringt das nächste Schuljahr?
von Newsredaktion Familie

Corona hat Schüler, Eltern und Lehrer vor große Herausforderungen gestellt. Mittlerweile nähert sich das zweite Schuljahr seit dem Ausbruch der Pandemie seinem Ende. Doch viele Eltern fragen sich, wie es nach den Ferien weitergehen wird. Schließlich kämpfen alle Beteiligten seit Monaten um einen geregelten Ablauf in den Schulen.
Experten gehen davon aus, dass die Kinder in den vergangenen 14 Monaten zwischen 400 und 600 Stunden im Unterricht verloren haben. Seither haben sich an allen Orten zahlreiche Hürden aufgebaut. Der Distanzunterricht überforderte nicht nur die Familien, sondern immer öfter auch die Lehrer. Daher ist es kein Wunder, dass die Eltern bereits jetzt sorgenvoll in das nächste Schuljahr blicken. Sie fragen sich zu Recht, was bringt das nächste Schuljahr?
Hoffnungsschimmer am Horizont
Zumindest gibt es jetzt erstmals einen Hoffnungsschimmer am Horizont, der eine deutliche Verbesserung vermuten lassen. Da wären einerseits die Corona-Inzidenzen. Diese sinken weiterhin kräftig.
Gleichzeitig steigt die Zahl der geimpften Personen weiterhin an und sollte mit Ende des Sommers bereits eine Mehrheit der Bevölkerung erreicht haben. Dazu kommt noch, dass die Entwicklung und Zulassung eines speziellen Impfstoffs für Kinder schneller vorankommt, als erwartet.
Die Zulassung des Impfstoffs ab 12 Jahren steht bevor
Vor einigen Monaten gingen realistische Schätzungen noch von einem Impfstart für Kinder zu Beginn des Jahres 2022 aus. Doch die Hersteller konnten offenbar ihre Forschung und Entwicklung schneller abschließen, als erhofft. Derzeit steht die Zulassung des Impfstoffs von Biontech-Pfizer bereits vor der Tür. Die deutsch/amerikanische Kooperation dürfte auch diesmal als erster Hersteller über die Ziellinie gehen. Das sind gute Nachrichten für alle Kinder und Jugendlichen ab 12 Jahren.
Sollte die Zulassung wie erwartet über die Bühne gehen, kann die Impfung der Kinder und Jugendlichen hoffentlich schnell beginnen. Das neue Schuljahr startet im September. Wenn es bis dahin gelingen sollte, einen Großteil der Schüler ab 12 Jahren zu impfen, wäre ein weiterer wichtiger Schritt im Kampf gegen die Pandemie getan.
Das könnte das ewige Wechselspiel zwischen dem Homeschooling und dem Präsenzunterricht beenden. Nichts würde die Eltern mehr frustrieren, als wenn dieses im neuen Schuljahr von vorne beginnen würde.
Die Zeit für Konzepte im neuen Schuljahr ist gekommen
Kein Wunder also, dass der Präsident des Deutschen Kinderschutzverbandes bereits jetzt eine Vorbereitung auf das neue Schuljahr fordert. Heinz Hilgers sieht die Zeit gekommen, Konzepte für den Unterricht von Kindern und Jugendlichen im Herbst zu erstellen.
Er regt an die Sommerferien dafür zu nutzen. Die Impfungen sollten seiner Meinung nach so organisiert werden, dass sie für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren mit Beginn des nächsten Schuljahres bereits beendet sind.
Der Lehrerverband zeigt sich optimistisch
Noch sind Vertreter von Bildungsorganisationen skeptisch. Sie fordern einen achtsamen Umgang mit dem Virus. Impfen, Tests und die Hygieneregeln müssten weiter ein zentraler Bestandteil in der Bekämpfung der Pandemie bleiben. Dies gelte vor allem für den kommenden Herbst und Winter.
Da erwartet man wieder ein Ansteigen der Corona-Inzidenzen. Der Lehrerverband zeigt sich hingegen optimistisch. Er rechnet mit keiner vierten Welle. Die Fortschritte bei den Impfungen sollten für den gewohnten Regelbetrieb sorgen. Schließlich gebe es eine reelle Chance auf eine Impfung für die älteren Schüler.
Doch bis es so weit ist, sind noch zahlreiche Fragen zu klären. Dabei geht es vor allem um das Nebeneinander von geimpften und ungeimpften Schülern und Lehrern. Deutschlands Politik ist daher weiterhin gefordert, diese Fragestellungen zufriedenstellend zu beantworten. Denn nur dann ist im nächsten Schuljahr tatsächlich ein Regelbetrieb möglich.