Vorsicht bei Online-Einträgen zu Kindern
von Newsredaktion

Kinder- und Jugendärzte aus den USA raten Eltern, sehr umsichtig und achtsam mit den sensiblen Daten der Kinder im Netz umzugehen. Ein Thema beim Kongress der Kinder- und Jugendärzte in San Francisco Ende Oktober waren die Risiken durch die Veröffentlichung von Informationen und Bilder von Kindern, die Eltern ins Netz stellen.
Schon Kleinkinder online präsent
Viele Eltern unterschätzen offenbar die Gefahr. Sie teilen mit anderen Eltern Bilder oder Infos über ihre Kinder. Eine Studie der American Academy of Pediatrics belegt, dass die Eltern meist die Spuren ihrer Kinder im Netz hinterlassen. Die Wissenschaftler beschäftigen sich damit, welche Risiken damit verbunden sind, wenn Kinder sorglos persönliche Daten zu den Kindern im Netz offenlegen. Die Zahlen bestätigen, dass 92 Prozent der Kinder im Alter von zwei Jahren bereits eine Online-Präsenz haben, ein Drittel davon erhält bereits in den ersten Lebensstunden einen Eintrag in den sozialen Netzwerken.
Sorgsam mit sensiblen Daten und Informationen umgehen
Mütter und Väter schützen die Kinder vor allem dann, wenn sie älter sind und selbst online unterwegs sind. Doch das eigene Internetverhalten wird kaum hinterfragt. Den meisten Eltern ist nicht bewusst, dass die Daten zu den Kindern, die online eingestellt wurden, gestohlen und missbräuchlich genutzt werden können. Sie könnten etwa an anderer Stelle wieder veröffentlicht werden. Im schlimmsten Fall erhalten Pädophile oder andere Kriminelle Zugang zu den Informationen. Viele Jugendliche wollen zudem ihre Privatsphäre schützen und selbst die Kontrolle über ihre digitale Identität behalten. Das gilt auch für die Kinder, die online vorgestellt wurden und heute eine Ausbildung machen, die Universität besuchen oder berufstätig sind und sich bewerben. Dabei ist es schwierig, die Grenzen auszuloten. Wo endet das Recht der Eltern, digital ihr Leben mit anderen zu teilen, wo wird das Recht der Kinder auf Privatsphäre verletzt?
Rat von Erziehungsexperten
Die Mediziner weisen auch darauf hin, dass sich die Eltern mit den Datenschutzbestimmungen der Webseiten vertraut machen sollten und z.B. öffentliche Informationen vermeiden, die möglicherweise einen Rückschluss auf den Wohnort erlauben. Wenn es um Problem mit den Kindern geht, sollten die Eltern anonym schreiben. Wenn die Kinder älter sind, sollten sie auch mitbestimmten können, ein Vetorecht bekommen. Erziehungs-Experten warnen davor, Bilder zu teilen, die die Kinder nicht vollständig bekleidet zeigen oder eindeutig auf den aktuellen Aufenthaltsort hinweisen.