Viele Mütter im engen Umfeld kritisiert

Bei der Kindererziehung weiß jeder Rat, jeder im Umfeld hat gute Tipps. Doch aus dem nächsten Umfeld erfahren viele Mütter auch viele kritische Töne. Mütter von Kindern bis zu fünf Jahren werden häufig zu Themen wie Erziehung, Stillen und ähnlichem kritisiert. Das zeigt eine Studie aus den USA.

Viel Kritik aus der Familie

Wissenschaftler der Universität von Michigan haben herausgefunden, dass etwa zwei Drittel der jungen Mütter häufig Zweifel an ihren elterlichen Kompetenzen erfahren. Kritisiert wurde zum Beispiel das Stillen oder auch Disziplinarmaßnahmen. Die Daten basieren aus Erfahrungsberichten von gut 475 Frauen. Das macht deutlich, dass diese Ratschläge bei den Müttern zu verstärkter Unsicherheit und Anspannung führen. Sie verursachen mehr Stress als dass sie helfen.

Zudem sind viele Mütter überfordert, wenn sie viele verschiedene und widersprüchliche perfekte Tipps und Erziehungsmethoden vorgesetzt bekommen. Außerdem können unerwünschte Ratschläge verletzen.

Ehepartner, Eltern und Schwiegereltern

Vor allem die eigenen Eltern scheinen bei vielen Müttern besonders kritisch zu sein.37 Prozent der Frauen gaben an, dass sie vor allem von Seiten der Mutter oder des Vaters kritisiert wurden. Weiter folgen mit 36 Prozent die (Ehe)Partner oder andere Elternteile als Kritiker, mit 31 Prozent Schwiegereltern. Wenig Kritik kommt offenbar von Freunden oder anderen Müttern. Die häufigsten Themen dabei waren die Erziehung, die Ernährung, der Schlaf, das Stillen, die Sicherheit und die Kinderbetreuung.

Informationen vom Kinderarzt

Dazu kommt, dass Mütter heute besser informiert sind als Verwandte. Neue Erkenntnisse im Bereich Gesundheit und Sicherheit widersprechen häufig langjährigen Erziehungsmethoden. So sollten Verwandte respektieren, dass Mütter in der Regel die neuesten Infos haben. 42 Prozent der Mütter gaben an, dass sie die Kritik zwar verunsichert hat, aber auch reagiert und Beratung gesucht haben, etwa beim Kinderarzt. In einigen Fällen erhielten sie neue Informationen, in anderen Fällen wurde ihr Handeln bestätigt. Die Mütter gaben an, dass sie vom Kinderarzt in der Regel viel Bestätigung erfahren. Damit sind Kinder- und Jugendärzte eine wichtige Quelle für Informationen und Ratschläge.

Die Kritik des Umfeldes kann so weit gehen, dass die Mütter so verunsichert und verletzt sind, dass sie die gemeinsame Zeit mit dem Kind einschränken. Junge Mütter sollten allenfalls einfühlsame Ratschläge bekommen, Mut und Vertrauen zugesprochen werden und nicht harscher Kritik ausgesetzt werden. Wichtig ist, dass Mütter auch mal Lob für ihre Kinder bekommen.