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Viele Kinder ungesichert im Auto

von Newsredaktion

Auto

Aktuelle Untersuchungen der Berliner Polizei und von Verkehrsclubs zeigen, dass viele Kinder in der Hauptstadt unzureichend gesichert im Auto fahren, etwa auf dem Weg zur Schule. Die wenigsten Kinder sind Angeschnallt. Der Auto Club Europa hat stichprobenartig geprüft, wie die Kinder auf dem Schulweg gesichert werden.

Stichproben in Berlin

Die Stichproben zeigten, dass in etwa der Hälfte von etwa hundert überprüften Fahrzeugen die Kinder überhaupt nicht angeschnallt oder unzureichend mit einem Erwachsenengurt gesichert waren. Bei einem Unfall kann dies für die Kinder akute Lebensgefahr bedeuten. Polizei und Verkehrsclubs weisen darauf hin, dass seit 40 Jahren eine Anschnallpflicht für Autos besteht. Dennoch gibt es aber viele Autofahrer, die sich und ihre Kinder nicht richtig anschnallen. Allein im letzten Jahr hat die Berliner Polizei über 700 Kinder registriert, die nicht korrekt im Auto gesichert mitgefahren sind.

Zunehmende Zahl ungesicherter Autofahrer

Die Verkehrsexperten gehen davon aus, dass der Anstieg der Zahl der ungesicherten Fahrer und Beifahrer zunimmt, weil sich zunehmend Gleichgültigkeit im Straßenverkehr breit macht. Viele Eltern nehmen sich nicht mehr die Zeit, die Kinder richtig und vollständig zu sichern, je nach Alter z.B. mit einem geeigneten Kindersitz. Bei der Untersuchung wurde festgestellt, dass sich viele Fahrer automatisch anschnallten, die Beifahrer aber vergessen. Außerdem fiel auf, dass vor allem Kinder im Kindergartenalter korrekt gesichert waren. Die Sorgfalt der Eltern nahm ab, je älter die Kinder waren.

Bußgelder und unzählige verunglückte Kinder

Allein in Berlin verunglücken nach aktuellen Zahlen hunderte Kinder – meist weil sie nicht richtig gesichert sind. Der Automobil Club Europa weist erneut darauf hin, dass das Autofahren für Kinder die häufigsten Risiken für Unfälle bedeutet. Auch bundesweit gilt dieser Trend, denn 2014 verunglückten über 10.000 Kinder unter 15 Jahre als Mitfahrer im PKW, was einen Höchststand seit 2007 bedeutet. Dabei ist auch wichtig zu wissen, dass bei einer Kontrolle ein Bußgeld fällig werden kann. Wer das Kind im Auto nicht richtig sichert, kann mit einer Straf-Gebühr in Höhe von 60 Euro rechnen. Bei mehreren mitfahrenden Kindern können es auch 70 Euro werden. Außerdem bekommen die Fahrer einen Punkt in Flensburg. Und schon bei acht Punkten ist der Führerschein weg. Eine Verwarnung und 30 Euro sind üblich, wenn das Kind nicht vorschriftsmäßig gesichert ist, also z.B. eine passende Sitzerhöhung fehlt.

Morgendliche Hektik vor den Schulen

Bei den Überprüfungen in Berlin fiel noch etwas auf: Gefahr für die Kinder besteht nicht nur, weil sie nicht richtig gesichert sind. Wenn Sie ausgestiegen sind, fahren viele Fahrer hektisch und rücksichtslos wieder ab. Das birgt neue Gefahren auf der Straße. Auch Apelle von Polizei und Verkehrsclubs wie ADAC oder ACE sowie jährliche Aktionstage, die bereits seit 1994 darauf hinweisen und animieren wollen, zu Fuß oder mit dem Rad zur Kita oder zur Schule zu kommen, fruchten kaum. Nach wie vor kommt es jeden Morgen bundesweit vor den Schulen zu hektischen Szenen, Durcheinander und sich gegenseitig blockierenden Fahrzeugen.

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