Viele Kinder Einzelkind
von Newsredaktion

In Deutschland wachsen viele Kinder ohne Geschwister auf. Die Gründe dafür sind vielfältig. Viele Paare machen den Kinderwunsch etwa vom Wohnort abhängig. Unterschiede ergeben sich auch in Ost und West. Auch die Familienplanung sowie Finanzielles beeinflussen die Zahlen. Das Statistische Bundesamt gab nun aktuelle Zahlen bekannt.
Kinder als Einzelkind oder mit Geschwistern
In Deutschland leben rund 13 Millionen Kinder, davon wachsen gut 25 Prozent als Einzelkind auf. Ein weiteres Ergebnis der Erhebung des Statistischen Bundesamts: Gut die Hälfte der Kinder hat einen Bruder oder eine Schwester, weitere 25 Prozent haben zwei oder mehr Geschwister. Die Unterschiede ergeben sich hier vor allem, ob die Kinder bzw. Familien auf dem Land oder in der Stadt leben, ob sie in Westdeutschland oder Ostdeutschland leben. In großen Städten leben 30 Prozent der Kinder als Einzelkind, auf dem Land 25 Prozent. Im Osten des Landes gab es 34 Prozent Einzelkinder im Westen 25 Prozent.
Familienplanung und weitere Aspekte
Aber was bedeuten diese Zahlen konkret? Die Hauptursache für die vielen Einzelkinder ist die späte Familienplanung. Bei Frauen über 30 ist die Wahrscheinlichkeit zunehmend kleiner, dass eine Schwangerschaft eintritt oder weitere Geschwisterkinder dazukommen. Ein weiterer wichtiger Grund ist der knappe und sehr teure Wohnraum in Ballungszentren und Großstädten. Familien mit Kindern bevorzugen häufig das Land, auch allein aus Platzgründen. In vielen Fällen ist dabei auch nur ein Elternteil berufstätig. Außerdem: Auch wenn viele Frauen in Ostdeutschland einen Kinderwunsch hegen, entscheiden sie sich oft bewusst nur für ein Kind. Viele Einzelkinder leben bei alleinerziehenden, getrennten oder unverheirateten Elternteilen. Ob Kinder als Einzelkind oder mit Geschwistern aufwachsen, macht sich auch in der Entwicklung bemerkbar. So können sich Geschwisterkinder meist besser durchsetzen, Einzelkinder könnten häufig gut abgeben und teilen.
Zahlen fast unverändert
Für die Untersuchung wurden nicht nur leibliche Kinder, sondern auch Stiefkinder, Pflege- oder Adoptivkinder herangezogen. Seit den 1990er Jahren blieben die Zahlen bezüglich Einzelkinder und Geschwisterkinder recht stabil.