US-Studie zu Transgender-Kindern
von Newsredaktion
Vor allem die Eltern nehmen Einfluss darauf, ob Transgender-Kinder seelische Probleme bekommen oder nicht oder nicht, sich wohlfühlen oder etwa an Depressionen erkranken. Das ist das Ergebnis einer amerikanischen Studie. In vielen Fällen sind psychische Erkrankungen vermeidbar.
Angstzustände und Depressionen
Wenn Kinder Unterstützung von ihren Eltern erfahren, ist das Risiko geringer, psychisch zu erkranken. Eigentlich nicht ungewöhnlich, im Fall der Transgender-Kinder allerdings schon. In dieser Gruppe von Kindern und Jugendlichen sind Angstzustände, Depressionen und hohe Suizid-Raten vergleichsweise hoch. Das dürfte daran liegen, dass diese Kinder häufig unter Anfeindungen, Diskriminierung oder Stigmatisierung zu leiden haben. Die Studie der University of Washington in Seattle zeigt, dass die psychischen Erkrankungen vermeidbar sind, vor allem wenn sie Rückhalt und Unterstützung von der Familie und im Freundeskreis erhalten.
Verschiedene Geschlechtsidentitäten
Transgender umschreibt verschiedene Geschlechtsidentitäten außerhalb der gesellschaftlichen Normen. Das gilt z.B. für Menschen, die sich weder als männlich noch weiblich identifizieren oder sich selbst zwischen diesen beiden Geschlechtern einordnen. Für die aktuelle Studie in den USA untersuchten die Forscher betroffene Kinder zwischen drei und 12 Jahren, die körperlich als Junge bzw. Mädchen geboren wurden sich als Mädchen bzw. Jungen sehen. Wichtig dabei war, dass auch die Eltern zugestimmt hatten, sich entsprechend vorzustellen. Dazu gehört auch der entsprechende männliche bzw. weibliche Vorname und ein Äußeres, das den gängigen Geschlechterstereotypen entspricht. Im Vergleich wurden Transgender-Kinder, eine Kontrollgruppen mit deren Geschwistern sowie einer Gruppe mit Gleichaltrigen mit gängiger Geschlechternorm. Die Transgender-Kinder wiesen dabei kaum häufiger Angstsymptome oder ähnliche psychische Probleme auf. Die soziale Transition der Kinder mit Unterstützung der Eltern spielt bei den Transgender-Kindern also eine wichtige Rolle für deren seelisches Gleichgewicht.
Mobbing und Belastungen der Pubertät
Die geringfügig häufigeren Auffälligkeiten sind auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. Transgender-Kinder leiden häufiger unter Mobbing oder sind häufiger so genannten Mikro-Aggressionen im Alltag ausgesetzt. Dies ist der Fall, wenn der Umwelt bewusst ist, dass es sich um ein Transgender-Kind handelt. Weiß niemand davon, fürchten die Transgender-Kinder häufig ein Outing. Die Kinder belastet häufig auch, dass sie keinen für ihre Geschlechtsidentität typischen Körper haben. Die Transgender-Kinder sollten auch bei nicht vorliegenden Auffälligkeiten begleitet werden, vor allem in der Pubertät –eine Zeit, die alle Jugendlichen belastet-, um mögliche psychische Belastungen zu vermeiden und frühzeitig zu erkennen.