Weitere Erziehungs-News

US-Jugendliche fallen auf Falsch-Meldungen herein

von Newsredaktion

News

Viele Jugendliche in den USA nutzen vor allem die sozialen Medien oder Netzwerke, um sich über die Nachrichten zu informieren. Doch dabei gibt es zahllose Falschmeldungen, auf die die Jugendlichen hereinfallen. Denn die Fake-News zu erkennen, ist nicht immer einfach.

Unterscheidung von News und Werbung

Weil immer mehr Jugendliche den Falschmeldungen Glauben schenken, haben sich Forscher damit beschäftigt. Für eine Erhebung haben die Wissenschaftler landesweit 8.000 Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren befragt, um deren Medienkompetenz zu ermitteln. Die Ergebnisse sind im Wall Street Magazin zu lesen. Sie zeigen ein erschreckendes Bild. So stellte sich heraus, dass die Mehrheit der Jugendlichen fundierte Nachrichten nicht von Werbeanzeigen unterscheiden konnten. Sie beurteilten die Glaubwürdigkeit von Tweets etwa vor allem aufgrund der Anzahl der Details im Bericht, oder auch anhand der Fotos. Quellenangaben dagegen waren nicht wichtig.

Kommentare statt News

Für die Umfrage legten die Wissenschaftler den jungen Teilnehmern verschiedene Tweets zu einem bestimmten News-Thema vor. Damit sollten sie beurteilen, welcher Tweet glaubwürdig ist. Die wenigsten Schüler griffen dabei etwa zum Tweet des freien Radiosenders NPR, der zum Nachrichtentext weitere Quellen und Links anbot. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen bevorzugten den Tweet der politischen Moderatorin Lisa Bloom, die in den USA ein bekanntes TV-Gesicht ist. Der Moderatorin schreiben die Jugendlichen Kompetenz und politisches Fachwissen zu. Über zwei Drittel der Befragten im Alter zwischen 10 und 14 Jahren konnte jedoch nicht begründen, warum der Text mit Quellen und weiteren Links weniger glaubwürdig erschien. 40 Prozent der Befragten gaben auch an, lieber Kommentare anstelle eines Nachrichtentextes  zu lesen. Auch dies konnten sie nicht erklären. Viele 14-18-Jährige waren allein mit dem Bild einer perforierten Blume zufrieden, um die toxischen Verhältnisse in der Umgebung des Atomkraftwerks Fukushima belegt zu sehen. Für die Jugendlichen war dabei nicht relevant, wer das Foto gemacht hatte und wann und wo das Bild tatsächlich entstanden war.

Aufklärung an Schulen

Die Wissenschaftler fordern daher künftig mehr Aufklärung an den Schulen. Im Bereich der Medien sollten die Schulen mehr Informationen im Unterricht zum Thema bieten, um so die Medienkompetenz der Schüler zu verbessern. Doch auch die Eltern sind nach Ansicht der Forscher in der Pflicht und Verantwortung, die Kinder in Sachen Medienkompetenz zu schulen. Nur so könnte vermittelt werden, dass die ersten Suchergebnisse nicht zwangsläufig die besten sind. Auch die Soziologin Zeynep Tufekci erklärt, dass nur 10 Prozent der Studenten bewusst ist, dass Facebook mit Algorithmen beeinflusst, welche Nachrichten im Newsfeed des Accounts erscheinen. Damit kann fehlende Medienkompetenz auch für Erwachsene zum Problem werden.

Weitere Erziehungs-News