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Unterschiedliche Reaktion von Vätern auf Töchter und Söhne

von Newsredaktion

Väter

Mit ihrem Verhalten tragen Väter zum Geschlechter-Unterschied bei. In der Regel toben die Väter mit den Söhnen herum und sprechen über das Gewinnen. Mit den Töchtern dagegen sprechen sie über Gefühle und singen. Das ist Wissenschaftlern schon lange bekannt. In einer neuen Untersuchung haben US-Forscher nun herausgefunden, wie unterschiedlich Väter auf die Kinder reagieren.

Fotos der Kinder

Die Wissenschaftler der Emory Universität in Atlanta haben analysiert, ob und wie das Gehirn der Väter unterschiedlich auf Töchter und Söhne reagiert. Dazu haben sie Vätern Fotos der Kinder gezeigt und die Reaktionen festgehalten. Dabei zeigten sich unterschiedliche Gehirnfunktionen, abhängig vom Geschlecht der Kinder. Für die Wissenschaftler war dabei vor allem die Mimik der Väter relevant. Beim Foto einer glücklichen Tochter wurde vor allem das Gefühlszentrum der Väter angesprochen. Bei Vätern von Jungs reagierten sie eher auf neutrale Gesichtsausdrücke der Kinder.

Gefühle und Gehirnregionen

Neuropsychologen der Universität Graz erklären, woran das liegt. Demnach aktivieren starke Gefühle bestimmte Gehirnregionen. Mit Aufzeichnungen eines MRTs lassen sich diese Reaktionen grafisch darstellen. Die Wissenschaftler konnten dabei feststellen, dass Väter stärker auf die Fotos von Kindern reagierten als Männer, die keine Väter waren.  Ein weiteres Ergebnis ist, dass Väter von Töchtern sich mehr auf das Spielen mit dem Kind konzentrieren und sich nicht so leicht ablenken lassen. Sie schenken dem Kind Aufmerksamkeit und sprechen auch über Gefühle. Bei Gesprächen mit Söhnen fallen stattdessen häufiger Begriffe wie Stolz, Sieg oder der Beste. Bei den Mädchen fallen eher Worte wie Tränen, Weinen oder Einsam. Das zeigt, dass so offenbar bei den Mädchen mehr Empathie und Mitgefühl entwickelt wird. Zudem reagieren Väter auf die Gefühle der Söhne langsamer. Dabei betonen die Wissenschaftler, wie wichtig  es ist, dass die Väter grundsätzlich die Emotionen der Kinder erst nehmen, egal ob Sohn oder Tochter.

Unterschiede der Geschlechter

Weiter machten die Forscher die Beobachtung, dass Väter mit den Töchtern häufiger über den Körper sprachen. Dabei fielen Begriffe wie Wange, Gesicht, Bauch oder dick. Das wiederum könnte dazu führen, dass Mädchen auf lange Sicht ein problematisches Körperbild entwickeln. Dabei stellt sich die Frage, warum die Väter die geschlechtsspezifischen Unterschiede machen. Es ist unklar, ob dies mit evolutionsbedingten Entwicklungen zu tun hat oder vielmehr mit gesellschaftlichen Normen und der Erwartungshaltung, wie Väter die Kinder behandeln sollten.

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