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Übergewichtige Kinder dürfen nicht stigmatisiert werden

von Newsredaktion

Übergewicht

Kinder und Jugendliche mit Übergewicht haben durch die Gewichtsprobleme mit vielen unterschiedlichen Folgen zu kämpfen. Neben gesundheitlichen Problemen kommen vor allem soziale und emotionale Auswirkungen von Stigmatisierung und Ausgrenzung dazu. Amerikanische Kinder- und Jugendärzte sowie die amerikanische Adipositas-Gesellschaft warnen vor den Folgen der Stigmatisierung der Kinder und Jugendlichen.

Probleme nicht verstärken

Die Experten raten dringend dazu, im Umgang mit übergewichtigen Kindern und Jugendlichen auf die Wortwahl zu achten, um gesellschaftliche Diskriminierung zu verhindern. Denn soziale Ausgrenzung, Diskriminierung und Stigmatisierung können die psychischen und sonstigen gesundheitlichen Schwierigkeiten der Betroffenen noch verstärken und sich negativ auf die Lebensqualität auswirken. Bestimmte Worte sind negativ besetzt und können so die negative Gefühle und Depressionen verstärken. Es ist belegt, dass allein das Übergewicht ein hohes Risiko für Mobbing, Isolation. Die Kinder geraten auch oft in eine Opferrolle.

Vorurteile und Klischees

Für viele Kinder und Jugendliche mit Übergewicht ist vor allem das Thema Mobbing Motivation, das Gewicht zu reduzieren. Selbst Lehrkräfte sind offenbar nicht immer frei von Vorurteilen. Umfragen haben ergeben, dass einige Lehrer normalgewichtigen Schülern mehr zutrauen als Schülern mit Übergewicht. Ähnliches gilt auch für Serien und Filme für Kinder. Hier wird offenbar häufig mit Klischees und Vorurteilen gearbeitet. Demnach sind Kinder mit normalem Gewicht meist freundlich, beliebt und attraktiv, während übergewichtige Kinder aggressiv, unbeliebt, dumm, ungesund und bösartig dargestellt werden.  

Negative Reaktionen

Diese Stigmatisierung von Kindern und Jugendlichen mit Adipositas, aber auch von Erwachsenen mit den gleichen Problemen ist ein weit verbreitetes Phänomen. Das negative Bild von übergewichtigen Menschen entsteht bereits bei Kleinkindern. Die Stigmatisierung und Ausgrenzung führt bei den Betroffenen jedoch dazu, dass sich die Probleme verstärken. Als Reaktion fühlen sie sich missverstanden und ausgeschlossen. Das wiederum führt zu ungünstigen Verhaltensweisen wie immer wieder neuen Essattacken, Vernachlässigung der Gesundheit und ähnliches. Das führt zu einem Teufelskreis aus neuer Gewichtszunahme und neuer gesundheitlicher Probleme. Kinder und Jugendliche mit Adipositas sind in der Regel anfälliger für Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen und entwickeln häufig ein geringes Selbstwertgefühl und haben ein negatives Körperbild.

Hilfe und Unterstützung

Daher ist Unterstützung so wichtig. Hilfreich ist, vom Kind mit Übergewicht zu sprechen, statt vom übergewichtigen oder dicken Kind. Wichtig sind auch Gespräche, in denen Kinder und Jugendliche ermutigt werden, sich gegen Mobbing und Ausgrenzung zu wehren und das Übergewicht zu bekämpfen, etwa mit einer neuen Ernährung oder mehr Bewegung. Eine große Rolle spielt der psychologische Aspekt. Die sozialen und emotionalen Aspekte dürfen nicht vernachlässigt werden. Um Adipositas effektiv zu behandeln, ist ein einfühlsamer, ganzheitlicher Ansatz für die Kinder und Jugendlichen notwendig.

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