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Trend in Sachsen-Anhalt zur Familie mit einem Kind

von Newsredaktion

Familie

Wie eine Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung nun deutlich macht, neigen viele Eltern-Paare in Sachsen-Anhalt dazu, sich den Kinderwunsch zu verwirklichen, jedoch nur ein Kind zu bekommen. Viele Paare entscheiden sich demnach unabhängig vom Einkommen für ein Kind, für ein zweites Kind mangelt es dann später meist am Geld, an der Zeit, Wohnraum oder an mangelnder sozialer Unterstützung.

Umfrage zum Kinderwunsch

Für die Umfrage im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung wurden etwa tausend Elternpaare befragt. In Sachsen-Anhalt ist der Trend zur Ein-Kind-Familie besonders ausgeprägt. Woran liegt das? Experten stellen fest, dass seit der Einführung des Kindergeldes 200 in Sachsen-Anhalt die Geburtenrate steigt. Seit 2009 liegt die Quote sogar über dem bundesweiten Durchschnitt. In reinen Zahlen bedeutet das: Während in Sachsen-Anhalt 1000 Frauen durchschnittlich 146 Kinder bekommen, sind es im Westen der Republik 137, im bundesweiten Durchschnitt 140.

Finanzielle Aspekte und Doppelbelastung der Frauen

Bei der Familienstudie wird auch deutlich, dass in Sachsen-Anhalt mehr Frauen Kinder bekommen als in anderen Bundesländern. Dabei liegt hier die Zahl der Familien mit nur einem Kind besonders hoch. Das liegt z.B. daran, dass 60 Prozent der Familien mit einem Kind kein weiteres Kind wollen. Der Hauptgrund ist dabei, dass für die Eltern die Belastungen durch das Kind größer sind als erwartet. Eine weitere wesentliche Frage ist dabei die finanzielle. Wenn die Eltern zwar gut verdienen, ein Kind gut versorgen können, geht bei zwei oder drei Kindern dann ans genaue Nachrechnen. Meist wünschen sich Eltern mit einem monatlichen Einkommen über 3.000 Euro ein zweites oder auch drittes Kind. Eine Rolle spielt auch das Alter der Eltern. Eltern über 35 Jahre wünschen sich seltener ein weiteres Kind als jüngere Paare. Bei Männern und Frauen gibt es zudem Unterschiede beim Kinderwunsch. Gut die Hälfte der Männer wünscht sich ein zweites Kind, nur ein Drittel der Frauen denken ebenso. Das zeigt ganz offenkundig, dass die Doppel-Belastung aus Kinder, Familie und Beruf nach wie vor meist bei den Frauen liegt.

Arbeitszeiten und Kinderbetreuung

Ebenso wichtig ist der Aspekt der Kinderbetreuung. 40 Prozent der Familien wünschen sich zwar weitere Kinder, zögern aber aufgrund des Angebots der Kinderbetreuung. Viele beklagen neben der finanziellen Lage auch das Wohnraumangebot, aber auch die Angebote der Kitas. Diese schließen z.B. über einen langen Zeitraum im Sommer. Ein Dauerthema ist auch die Arbeitszeit. Denn oft gehen Büro-bzw. Arbeitszeiten nicht mit den Öffnungszeiten von Kitas und Kindergärten zusammen. Viele jungen Frauen wünschen sich zwar ein Kind, zögern aber, wenn die Partnerschaft nicht stimmt und die Zukunftsperspektive unklar ist.

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