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Strenge Regeln für Fußball-Eltern

von Newsredaktion

Fußball

Wenn ehrgeizige und ambitionierte Eltern ihren Kindern auf dem Fußball-Platz zujubeln, ist das völlig normal. Doch oft nimmt das Mitfiebern ungewöhnliche Ausmaße an. Weil es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kam, haben einzelne Vereine nun reagiert und stellen strenge Regeln auf.

Reaktionen auf Gewalt

Im Januar dieses Jahres war es in Hamburg zu tumultartigen, gewaltsamen Szenen auf dem Fußballplatz gekommen, weil einige Eltern nicht mit der Entscheidung des Schiedsrichters einverstanden waren. So kam es zu Handgemengen zwischen den Kindern, sodass Eltern und Betreuer eingriffen und es zu verbalen und körperlichen Attacken, auch zu Handgreiflichkeiten gegen Kinder. Dies scheint leider kein Einzelfall zu sein, dass die Vereine sich nun unter Zugzwang sehen. Damit die Kinder sich vor allem auf den Sport und die Mitspieler konzentrieren können, sollen nun etwa die Eltern gebührenden Abstand zum Spielfeld einnehmen.

Strenge Regeln

Ein Hamburger Verein hat nun ein Schild aufgestellt mit einfachen, aber sehr deutlichen Regeln, die eigentlich nachdenklich stimmen müssten. Folgende Sätze sind dabei zu lesen:

  1. Das sind Kinder.
  2. Das ist ein Spiel.
  3. Der Trainer macht das als Hobby.
  4. Der Schiri ist auch ein Mensch.
  5. Das ist nicht die WM.

Appell an die Vernunft

Eigentlich sollte es traurig stimmen, dass solche Mahnungen im Zusammenhang mit Sport und Kindern notwendig sind. Doch offenbar sehen die Vereine hier eine dringliche Notwendigkeit. So wurde in der F-Jungend eine so genannte Fair-Play-Liga eingeführt. Die strengen Regeln sollen vor allem die Kinder schützen und die Eltern von übertriebenden Eingriffen abhalten. So können die Kinder in Ruhe ihrem Sport nachgehen. Besonders ist auch, dass kein Schiedsrichter aktiv ist, damit die Kinder lernen, eigenständig und konstruktiv Konflikte zu lösen und auszutragen. Dabei müssen zudem die Zuschauer einen Mindestabstand von 15 Metern zum Spielfeld einhalten. Die Idee kommt gut, selbst in einigen Nachbarländern. Andere Vereine versuchen es mit Appellen an die Vernunft und Aufrufen, in den sich über die Unterstützung gefreut wird und über die Präsenz der Familie, aber auch um Besonnenheit und Fairness gebeten. Eigentlich sind dies Dinge, die für Erwachsene selbstverständlich sein sollten, Dinge, die sie an die Kinder weitergeben sollten. Etwa, dass es nicht immer nur um Leistung und ums Gewinnen geht, dass Fußball ein Team- bzw. Mannschaftsport ist, und dass Kinder in der Regel einfach nur Spaß am Kicken bzw. am Sport haben wollen.

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