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Steigende Zahlen psychisch kranker Kinder und Jugendlicher

von Newsredaktion

Stress

Viele Kinder und Jugendliche leiden unter Kopfschmerzen, Magenproblemen, Erschöpfung und Depressionen. Sie leiden an psychischen Erkrankungen und klagen über Beschwerden ohne organische Ursachen. Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung der Kaufmännischen Krankenkasse KKH in einer aktuellen Erhebung. Demnach sind etwa 26.500 Kinder und Jugendliche davon betroffen, die bei der KKH versichert sind. Schätzungen gehen bundesweit von 1,1 Millionen betroffenen Kindern und Jugendlichen aus.

Überforderung und psychische Belastungen

Der wichtigste Grund für die psychischen Belastungen ist vor allem Stress. Hoher Leistungsdruck in der Schule, Druck von den Eltern und durch die leistungsorientierte Gesellschaft tragen ebenso dazu bei wie Reizüberflutung, Mobbing, Versagensängste und eine intensive Mediennutzung. So kommen viele Kinder und Jugendliche im Alltag nicht mehr klar und fühlen sich überfordert und verzweifeln. Die Erhebung der KKH zeichnet ein bedrückendes Bild. Im Jahr 2017 wurden bei 8.300 Minderjährigen Anpassungsstörungen festgestellt. Es handelt sich dabei um depressive Reaktionen auf körperliche und seelische Belastungen wie Stress oder Mobbing. Besonders auffällig war der Anstieg bei den Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren. Grund ist, dass mit den höheren Klassen Leistungsdruck und Anforderungen zunehmen.

Mehr Depressionen bei Kindern und Jugendliche

Typische Symptome bei den so genannten Anpassungsstörungen sind zum Beispiel Grübeln, Gedankenkarussell, Frustration, Reizbarkeit und Mutlosigkeit. Etwa 3.400 Schüler waren von Angststörungen und Panikattacken betroffen. Auch hier war der Anstieg besonders hoch bei den 13- bis 18-Jährigen. In vielen Fällen können permanenter Stress, Druck und Mobbing in zu Depressionen führen. Hier lag der Anstieg bei erschreckenden 120 Prozent im Zeitraum zwischen 2007 und 2017.

Burnout bei Schülern

So wundert es wenig, dass viele Ärzte bereits bei Schülern Burnout feststellen. Bei den Versicherten der KHH betraf dies etwa 1000 Kinder und Jugendliche. Das zeigt, dass immer mehr Schüler große Schwierigkeiten haben, ihren Alltag zu bewältigen. Dabei gilt Burnout nicht als Erkrankung per se sondern als Vorbote der Depression und damit als Zusatzdiagnose anderer psychischer Erkrankungen.

Für Eltern sind erste Anzeichen, dass der Nachwuchs über körperliche Beschwerden wie Herz-Kreislauf- oder Magen-Darm-Probleme, Kopfschmerzen oder ähnliches klagen, jedoch keine organischen Ursachen festzustellen sind. Diese Beschwerden werden durch emotionalen Stress und Konflikte ausgelöst. Betroffen sind laut KKH etwa 36 Prozent der Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Experten ergänzen, dass vor Tests oder Klassenarbeiten Nervosität und oben beschriebene Symptome nicht ungewöhnlich sind. Bedenklich ist es, wenn daraus ein Dauerzustand wird. Die Studie zeigt auch, dass mehr Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren betroffen sind, bei Kindern zwischen sechs und zehn Jahren halten sich Jungen und Mädchen die Waage.

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