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Steigende Zahl der Masern-Infektionen

von Newsredaktion

Masern

Impfungen sind in der Regel harmlos und schmerzfrei. Dennoch sind viele Menschen in Deutschland derzeit nicht gegen Masern geimpft. Experten des Robert-Koch-Instituts in Berlin warnen vor den Gefahren für Kleinkinder und melden neue Infektionen in Duisburg und Leipzig.

Neue Masern-Fälle

Die Wissenschaftler des renommierten Instituts rechnen für dieses Jahr mit einem Anstieg an Masern-Infektionen im Vergleich zum Vorjahr. Sie befürchten in einer Pressemitteilung neue Fälle und erläutern, dass es 2016 insgesamt 326 Patienten gab, in diesem Jahr wurden jedoch bereits 203 Infektionen gemeldet. Die Mediziner erklären weiter, dass sich aktuell die Masern vor allem innerhalb der Familien verbreiten. Zudem gäbe es einige Fälle an Schulen. Gleichzeitig kritisierten die Ärzte die zum Teil großen Impflücken bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei jungen Erwachsenen. Nur die Immunität schütze zuverlässig vor einer Ansteckung, da sich das Virus dann schlechter verbreiten kann.

Kleinkinder ab neun Monate impfen

Erneut weisen die Mediziner darauf hin, dass Masern keine harmlose Kinderkrankheit ist, sondern für Kleinkinder auch sehr gefährlich sein kann. Es handelt sich um eine hochansteckende Erkrankung, die das Immunsystem schwächt und belastet. In seltenen, schweren Fällen kann die Krankheit sogar tödlich enden. Kleinkinder haben die Möglichkeit zur Impfung erst ab neun Monaten. Für die Mütter ist es daher wichtig, dass sie Impfungen durchführen und auch Kinderkrankheiten durchgemacht haben, bevor sie schwanger sind. Schwangere ohne Immunschutz können dies auch nicht an das Kind weitergeben. In der Schwangerschaft ist eine Impfung ebenfalls nicht möglich. Komplikationen können vor allem bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern auftreten. Dies kann bis zu schweren Schäden des Gehirns reichen.

Zweite Impfung mit zwei Jahren

Im Alter bis zu zwei Jahren sollte dann eine weitere Masern-Impfung durchgeführt werden. Die Ärzte teilen mit, dass nur etwa 70 Prozent der Kinder im Alter von zwei Jahren tatsächlich zweimal geimpft sind. Die Experten erhoffen sich eine Quote von 95 Prozent. Erst bei der Einschulung holen viele Eltern die Impfung dann nach. Eine Masern-Epidemie trat zuletzt 2015 auf, als über 2.400 Patienten an Masern erkrankten. In 2004 etwa gab es nur etwa 120 Fälle. Das zeigt, dass die Infektionsrate sehr schwankt. Die Probleme liegen aber auch an den Impfempfehlungen begründet. Für die Menschen der Jahrgänge 1973 bis 2001 sprachen Experten eine einmalige Impf-Empfehlung aus. Aktuelle Erkenntnisse zeigen, dass die Menschen, die nach 1970 geboren sind, eine zweite Impfung nachholen sollten.

 

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