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Sprachprobleme bei Kindern durch Smartphone, PC und Co.

von Newsredaktion

Kinder

In Weimar startet heute der Kongress für Kinder- und Jugendmedizin. Das Leitmotto des diesjährigen Kongresses ist „Hilfe, ich werde erwachsen“. Beim Kongress sollen unter anderem Themen wie Online-Sucht, Adipositas, Bluthochdruck und psychische Erkrankungen behandelt werden. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte erwartet dazu rund 450 Kinderärzte aus ganz Deutschland.

Gesundheitssystem verbessern

Beim Kongress wollen die Kinderärzte unter anderem neue Erkenntnisse vorstellen, wie sich ein dauerhafter Medienkonsum sowie Online-Games auf die Entwicklung von Kinder und Jugendlichen auswirken. Dazu forderten die Ärzte bereits im Vorfeld dazu auf, die Strukturen des Gesundheitswesens zu verbessern und zu stärken, damit vor allem Kinder aus sozial schwachen und benachteiligten Familien von Untersuchungen durch Amtsärzte in Kindergärten und Schulen profitieren können.

Folgen des Medienkonsums für Kinder

Sorgen bereitet den Ärzten auch der Medienkonsum. So seien bereits Zweijährige am Smartphone zu beobachten. Daher fordern die Ärzte mehr Forschung zu Gesundheitsrisiken durch die Nutzung von Smartphones und Computern bei Kindern und Jugendlichen, etwa der Online-Sucht oder Folgeerscheinungen wie Übergewicht oder ähnliches. Ärzte kritisieren, dass die Unternehmen immer früher Kinder an Tablets und Handys gewöhnen wollen. So wäre es wichtig, die Digitalisierung an Kindergärten und Schulen mit Bedacht und nicht kritiklos zu fördern. Erste Studien der Ärzte zeigen, dass sich die exzessive Mediennutzung der Kinder und Jugendlichen auf ihre Entwicklung auswirkt. So zeigte etwa ein Drittel der Kinder im Vorschulalter mehr Sprachprobleme als Gleichaltrige mit geringer Mediennutzung. Dabei verbrachten die Kinder mehr als eine halbe Stunde täglich am Smartphone oder am Computer.

Sprache lernen nicht mit dem Smartphone

Die Studie zusammen mit der Krankenkasse DAK zeigt auch, dass bundesweit rund 100.000 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwölf und siebzehn Jahren regelrecht süchtig nach sozialen Medien sind. Fraglich dabei ist, warum die Kinder die Medien so häufig nutzen. Viele Eltern „parken“ ihre Kinder vor dem PC, um etwas anderes erledigen zu können oder Ruhe zu haben. So können Ärzte nicht einschätzen, ob die Kinder vor dem Tablet landen, weil sie zappelig sind, oder ob sie zappelig sind, weil sie viel Zeit mit dem Tablet verbringen. Immer noch nehmen viele Eltern an, dass ihre Kinder durch Fernsehen oder Computer die Sprache besser lernen. Ärzte widersprechen dem vehement und geben zu bedenken, dass sich Fernsehen und Computer kaum eignen, damit das Kind sprechen lernt. Wichtiger sind dabei die Kommunikation mit den Kindern, Bücher und ähnliches. Die Kinderärzte haben Empfehlungen für Eltern formuliert, wie Kinder verantwortungsvoll mit digitalen Medien umgehen können.

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