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Späte Vaterschaft mit Vor- und Nachteilen für Kinder

von Newsredaktion

Väter

Bei Frauen spielt die biologische Uhr eine wichtige Rolle, wenn es um das Thema Kinder geht. Bei Männern ist das anders. Sie können auch im reiferen Alter Vater werden, wobei es auch viele prominente Beispiele gibt. Wissenschaftler versuchen herauszufinden, welche Vor- und Nachteile eine späte Vaterschaft für die Kinder mit sich bringt.

Vorteile und Nachteile der späten Vaterschaft

Wissenschaftler aus London haben festgestellt, dass eine späte Vaterschaft nicht nur gesundheitliche Risiken mit sich bringt, sondern auch Vorteile haben kann. Das gilt vor allem für die Söhne. Dazu haben die englischen Wissenschaftler 8000 Zwillinge im Alter von zwölf Jahren untersucht. Es ging dabei um nonverbale Intelligenz, mögliche Verhaltensauffälligkeiten und die soziale Kompetenz der Kinder. So kamen die Forscher zum so genannten Geek-Index. Am ehesten kann das mit Streber oder Nerd Index übersetzt werden.

Besonderheiten bei Söhnen

So zeigte sich, dass die Kinder älterer Väter intelligenter waren und unabhängiger vom Urteil anderer. Sie waren eher auf die eigenen Interessen fokussiert. Die 16-Jährigen mit älteren Vätern schnitten häufiger auch besser in Tests ab, besonders im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften. Damit verbessern sich offenbar die Karriere- und Bildungschancen der Kinder mit älteren Vätern. Die Mutter hatte dagegen keinen Einfluss auf den Geek-Index, ebenso spielte das bei den Töchtern älterer Väter eine Rolle. Das Deutsche Jugendinstitut ist bei diesen Erkenntnissen vorsichtig und verweist darauf, dass auch gegenteilige Interpretationen möglich sind. Vor allem gilt es, das Risiko für autistische Störungen abzugrenzen. Schwedische Untersuchungen zeigten, dass Kinder älterer Väter über 45 Jahre häufiger Autismus zeigten.  

Positive und ernste Seiten

Weitere Studien zeigten wiederum, dass Kinder von Vätern über 44 Jahre einen niedrigeren Intelligenzquotienten aufweisen, wie auch Kinder von Vätern, die unter 25 Jahre sind. Zudem verweisen Humangenetiker auf genetisch bedingte Erkrankungen. Fakt ist auch, dass mit dem Alter auch die Qualität der Spermien abnimmt.

Als Vorteil ist bei einer späten Vaterschaft, dass Väter mit dem Alter auch mehr Zeit und Geduld mitbringen. Außerdem sind ältere Väter meist beruflich und wirtschaftlich etabliert und können den Kindern materielle Sicherheit bieten. Späte Väter haben sich in der Regel intensiv auf die Vaterrolle vorbereitet und sind dementsprechend motivierter in der Erziehung. Die Kinder profitieren von der (Lebens-)Erfahrung älterer Väter.

Leider ist es so, dass später Väter in der Regel auch relativ früh versterben, sodass die Kinder nur eine relativ kurze Zeit den Vätern verbringen können. Tod und Krankheit ist für Teenager oder junge Erwachsene also mitunter früher ein Thema als für die meisten Gleichaltrigen mit jüngeren Eltern.

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