Sind Scheidungskinder schlechter in der Schule?
von Newsredaktion
Bei einer Scheidung leiden insbesondere auch die Kinder. Während einige Kinder mit großen Problemen in der Schule reagieren, zeigen andere Kinder andere Auffälligkeiten oder gar keine. Eine Studie von Psychologen gibt Aufschluss, wie unterschiedlich die Kinder auf die Trennung der Eltern reagieren.
Folgen einer Scheidung
Die Spannungen und Streitereien, die eine Trennung und Scheidung begleiten, belasten nicht zuletzt vor allem die Kinder. Sie suchen sich häufig ein Ventil und reagieren auf den Trennungsschmerz und Ängste sehr unterschiedlich, häufig auch mit schlechten schulischen Leistungen. Welche Zusammenhänge dabei konkret bestehen, hat jetzt eine Untersuchung von Psychologen gezeigt. Vor allem bei Kindern aus bildungsfernen Haushalten kommt es zu schlechteren schulischen Leistungen, so das Ergebnis. Viele betroffene Kinder schaffen nicht den Sprung aufs Gymnasium. Wenn ein Elternteil jedoch Abitur hat, hat auch das Kind gute Chancen eine Trennung besser zu verarbeiten ohne Auswirkungen auf die Leistungen in der Schule.
Studie zu Schulleistungen
Die Studie besagt, dass beim Vergleich der Schulleistungen von Kindern und ihren Geschwistern, die die Scheidung der Eltern während der Kindheit oder erst später verarbeiten mussten. Derzeit werden etwa ein Drittel aller Ehen in Deutschland geschieden. Dabei sind in der Hälfte der Fälle auch immer Kinder mit betroffen. Soziologen und Psychologen dachten bisher, dass damit die Kinder schlechtere Chancen in der Schule hätten. Ein wesentlicher Unterschied hier liegt im Bildungsniveau der Familie.
Bildungsferne und bildungsnahe Familien
Die Experten untersuchten Familien, die entweder bildungsfernen und bildungsnahen Schichten zuzurechnen sind. So nimmt die Chance auf den Besuch eines Gymnasiums bei Kindern in bildungsfernen Familien bei einer Scheidung um 15 Prozent ab. Viele Jugendliche im Alter von 16 Jahren hatten deutlich schlechtere Noten in Deutsch oder Mathematik. Bei Eltern mit Abitur war dies nicht bzw. seltener der Fall. Wichtig ist dabei wohl vor allem der Bildungsstand des Vaters. Obwohl die Kinder in vielen Fällen nach einer Scheidung weitgehend bei der Mutter leben, verfügen Väter oft über bessere finanzielle Mittel und Kontakte, sodass auch nach der Trennung Möglichkeiten zur Förderung bestehen. Damit können bildungsnahe Familien die Folgen einer Trennung besser abfangen, so der Schluss der Experten.