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Sexting: US-Politiker mit 15-jähriger

von Redaktionsassistenz

Sexting Handyfotos
Der Begriff Sexting wird vielen nichts sagen, weil er noch ziemlich neu ist und ein Phänomen beschreibt, das hauptsächlich Jugendliche und junge heranwachsende Betrifft. Dabei werden Nachrichten, Fotos oder eben Selfies dazu verwendet anderen obszöne Botschaften zu übermitteln.
 
Doch nicht selten endet diese Art von Botschaft in einer Tragödie. Die gespeicherten Bilder können noch Jahre später dazu verwendet werden jemanden zu difamieren oder einfach nur zu erpressen. So erging es auch dem US-Politiker Anthony Weiner. Er schickte einer erst 15-jährigen eindeutige Nachrichten. Durch gewisse Umstände kam dies natürlich an die amerikanische Öffentlichkeit.
 

Wenn aus Nachrichten Erpressung wird

Was Männer wie diesen Politiker dazu bewogen hat, bleibt fraglich. Denn hauptsächlich ist Sexting ein Ding der jüngeren Generation, die wie selbstverständlich mit dieser Art der Kommunikation aufgewachsen sind. Für sie ist es normal sich sofort Bilder zu schicken, wenn man sich neu kennenlernt. Dass das auch Jahre späte unangenehme Folgen haben kann, bedenken gerade Teenager meist nicht. Hinterher ist der Schaden groß.
 
Und das Schlimmste: man wird ihn nie wieder beseitigen können. Nachrichten und Bilder verbreiten sich rasend schnell und das Internet vergisst nichts.
 

Sexting - das neue Mobbing?

Fast jeder Jugendliche hat in seinem Leben mindestens einmal Erfahrungen mit Mobbing oder Cybermobbing gesammelt. Sei es persönlich oder durch Beobachtung von anderen. Sexting ist praktisch eine neue Dimension anderen zu schaden, sie auszugrenzen und zu diffamieren. Allein das Versenden von Nacktbildern kann bei den Betroffenen nicht nur Scham auslösen, es kann sogar tiefere Narben beim Opfer hinterlassen.
 
Es ist nicht neu, dass in Schulen Opfer gesucht werden, das gab es schon immer. Neu sind nur die Ausmaße, die vor allem mit den digitalen Medien einhergehen.
 

Was können Eltern tun?

Deshalb sind gerade Eltern in der Pflicht. Sie sollten nach Möglichkeit genau hinsehen, was das eigene Kind in der digitalen Welt treibt. Welches Bild kann ich online hochladen und was sollte ich lieber bleiben lassen? Wem schicke ich welche Art von Nachrichten und wo sollte ich vielleicht aufpassen?

Wenn Eltern dazu in der Lage sind ihr Kind geschickt durch die virtuelle Welt zu führen und die Gefahren aufzuzeigen ohne sie belehren zu wollen, haben sie schon sehr viel gewonnen. Und vor allem haben sie ihr Kind vor Ausgrenzung, Erpressung und Intrigen geschützt. Denn Sexting kann weitreichende Folgen haben, die Kinder und Jugendliche nicht immer sofort einschätzen können. Wir brauchen vielleicht keinen Führerschein für die digitale Welt - auf jeden Fall aber eine gut gemachte Begleitung!

Lesen dazu auch das Interview auf Kindermedienland Baden-Württemberg mit Diplom-Medienpädagogin Eva Weiler.
 
Das Kindermedienland Baden-Württemberg bietet zu Themen wie Cybermobbing und Sexting umfangreiche Maßnahmen an. Interessierte Schulen können über das Programm 101 Schulen Workshops zu den Themen „Jugendsexualität & Internetpornografie“ oder „Selbstdarstellung in Sozialen Netzwerken“ organisieren. 

Beim Eltern-Medienmentoren-Programm des Kindermedienlandes Baden-Württemberg können Eltern an kostenlosen Veranstaltungen teilnehmen. Dabei werden sie unter anderem auch zum Thema Sexting sensibilisiert.

Wer das Thema "Sexting“ im Unterricht oder Elternabenden thematisieren möchte, erhält bei der medienpädagogischen Beratungsstelle des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg tatkräftige Unterstützung: 
Tel: 0711- 2850-777, E-Mail: beratungsstelle@lmz-bw.de

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