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Selbstverletzungen bei Mädchen nehmen zu

von Newsredaktion

Selbstverletzungen

Wissenschaftler der britischen Universität Manchester zeigen sich besorgt über den Anstieg bei Selbstverletzungen bei Mädchen. Sie warnen davor, dass selbstverletzendes Verhalten bei Teenagern auch das Risiko zum Suizid erhöhen könnte. Das Problem ist derzeit in England in den Schlagzeilen.

Anstieg von Selbstverletzungen

Wissenschaftler der Universität Manchester haben festgestellt, dass das selbstverletzende Verhalten bei Teenagern, vor allem bei Mädchen, zwischen 2011 und 2014 besorgniserregend zugenommen hat. Der Anstieg lag bei fast 70 Prozent in diesem Zeitraum. So wurde auch festgestellt, dass männliche Jugendliche seltener betroffen sind und betroffene Jugendliche in sozialschwachen Gebieten oft nicht richtig oder zu spät behandelt werden und an Fachärzte überwiesen werden, die dafür spezialisiert sind. Außerdem gelten Selbstverletzungen oder auch Selbstvergiftungen als Risikofaktor für einen möglichen späteren Suizidversuch.

Das besonders Auffällige und Dramatische der Studie ist vor allem der starke Anstieg der Selbstverletzungen bei weiblichen Jugendlichen im Alter zwischen dreizehn und sechzehn Jahren. Ein Problem ist dabei vor allem, dass die Wissenschaftler sich kaum erklären können, wie es zu dem starken Anstieg kam. Ein Erklärungsversuch ist, dass in der medizinischen Versorgung ein verschärftes Bewusstsein und eine bessere Erfassung der Selbstverletzungen zu verzeichnen ist.

Risiko für Suizid, schwierige Diagnose

Die Selbstverletzungen könnten das Ergebnis von zunehmendem Stress und einem Anstieg von psychischen Problemen und Erkrankungen bei den Jugendlichen sein. Experten können Hinweise ausmachen, dass psychische Störungen in der genannten Altersgruppe in den letzten Jahren häufiger aufgetreten sind. In einigen Fällen gehen die Selbstverletzungen auch mit Depressionen einher. Es ist den Wissenschaftlern bekannt, dass einer von zehn Jugendlichen bis zum Alter von 20 Jahren eine Selbstverletzung vornimmt. Bedenklich ist auch das große Risiko für einen späteren Suizid, was die zweithäufigste Todesursache der Jugendlichen weltweit ist. Meist verstecken und verheimlichen die Betroffenen die Selbstverletzungen, sodass das Problem häufig schwer zu erkennen ist.

Die Studie zeigt auch im Rahmen der Nachbeobachtung, dass viele Jugendliche mit einer Selbstverletzung später deutlich häufiger keines natürlichen Todes gestorben sind. Ein großes Risiko sind dabei auch Vergiftungen und Missbrauch von Drogen oder Alkohol. Zu beobachten wäre auch, ob ähnliche Problematiken in anderen Ländern festzustellen sind und in welchem Ausmaß.

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