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Selbstverletzendes Verhalten unter Jugendlichen

von Newsredaktion

Verletzung

Nach aktuellen Zahlen haben sich in Deutschland etwa 25 bis 35 Prozent der Jugendlichen mindestens einmal absichtlich selbst verletzt, ohne jedoch Selbstmord begehen zu wollen. Einige Jugendliche zeigen auch regelmäßig ein selbstverletzendes Verhalten. Damit gehört Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Raten zu selbstverletzendem Verhalten in Europa.

Gründe für Selbstverletzungen

Neue Erkenntnisse dazu wurden jetzt in einer aktuellen Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes veröffentlicht. Mediziner und Psychologen sehen im selbstverletzenden Verhalten ohne Tötungsabsicht die Absicht der Jugendlichen, unangenehme emotionale Zustände zu regulieren. Für das Verhalten sind einige Risikofaktoren wie Mobbing, psychische Erkrankungen sowie Missbrauch oder Vernachlässigung in der Kindheit auszumachen. In den letzten Jahren haben Wissenschaftler im neurobiologischen Bereich festgestellt, dass die Betroffenen offenbar Schwierigkeiten haben, mit Stress umzugehen. Im Vergleich zu gesunden Jugendlichen reagieren sie besonders heftig auf Stress. Außerdem scheint bei den Betroffenen die Schmerzschwelle höher zu sein.

Verschiedene Therapie-Ansätze

Bei der Behandlung der Jugendlichen steht meist eine Psychotherapie im Vordergrund. Wichtig ist dabei auch, psychische Begleiterkrankungen zu berücksichtigen. Durch die Psychotherapie können die Experten die Häufigkeit der Selbstverletzungen erheblich gesenkt werden. Bisher konnte sich jedoch noch keiner der verschiedenen therapeutischen Ansätze als besonders erfolgreich durchsetzen. In verschiedenen Studien konnten jedoch vielversprechende Effekte durch die kognitive Verhaltenstherapie, die dialektisch-behaviorale  Therapie, auch als dialektische Verhaltenstherapie bezeichnet festgestellt werden.

Anzeichen für selbstverletzendes Verhalten

Bisher hat man noch keine psychoaktive Substanz gefunden, die eine effektive Wirksamkeit zur Behandlung der Selbstverletzungen ermöglichen würde. Experten definieren selbstverletzendes Verhalten ohne Selbstmordabsicht als direkte, wiederholte, sozial nicht annehmbare Schädigung des Körpers. Die Betroffenen schneiden, kratzen oder verbrennen sich die Haut oder fügen sich selbst Stöße zu. Selbstverletzungen können entdeckt werden, wenn fälschlicherweise Straftaten vermutet werden.

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