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Secondhand für Kinder - worauf ist zu achten?

von Redaktion

Secondhand Laden

Besonders innerhalb der ersten Jahre entwachsen Kinder schnell aus ihrer Bekleidung. Für Eltern gehört es demnach mit zu den Standard-Aufgaben, bei der Anschaffung von Bekleidung gleich mehrere Größen auszuwählen. Im Grunde gehört dies mit zur Erstausstattung. Man weiß schließlich nicht, wie groß das Baby ist, wenn es geboren wurde. Hat man es dann erst einmal zu Hause, möchte man es auch mit der passenden Kleidung ausstatten.

Manche Eltern verstehen das schnelle Wachstum als Anlass, von Zeit zu Zeit einen neuen Grundstock an Kleidung zu beschaffen, mit der sie bis zur nächsten Wachstumsphase zurechtkommen. Ist man jedoch ehrlich zu sich selbst, ist der Verschleiß beim Kauf von Neuware binnen der ersten Jahre nicht gerade nachhaltig.

Daher liegt der Gedanke nahe, sich für Secondhand-Bekleidung zu entscheiden. Doch ist das für Kinder wirklich sinnvoll? Wenn ja, worauf gilt es, dabei zu achten?

 

Welche Vorteile hat Secondhand-Kleidung für Babys und Kinder?

Noch vor einigen Jahrzehnten war es bei vielen werdenden Eltern Sitte, ihren Babys und Kindern gebrauchte Kleidung anzuziehen. Man bekam sie von der Schwester, deren Kind bereits herausgewachsen war, oder kaufte sie über Kleinanzeigen.

Auf diesem Weg war es nicht nur besonders günstig für die Eltern, die Erstausstattung zusammenzustellen. Sie hatten gleichzeitig die Option, regelmäßig gut gebrauchte Bekleidung zu erwerben. Der Gedanke, einem Kind heutzutage etwas Gebrauchtes anzuziehen ist nach wie vor nichts Verwerfliches. Zudem viele Secondhand-Kleider Vorteile mit sich bringen:

  • In den meisten Fällen wurde die Bekleidung nur kurze Zeit getragen. Anders als bei Erwachsenen, die ihre Kleider über mehrere Jahre anziehen, handelt es sich hierbei um einen Zeitraum von wenigen Monaten, oder sogar Wochen. Wurde die Kleidung gut gepflegt, zieht man seinem Kind also ein fast neues Kleidungsstück an.

  • Gebrauchte Kleidung wurde bereits mehrmals gewaschen und enthält somit keinerlei Schadstoffe mehr. Dies ist bei neuer Kinderbekleidung oftmals anders. Durch die möglichst kostengünstige Herstellung der neuen Stücke sind laut Greenpeace meistens gefährliche chemische Stoffe darin enthalten.

  • Ein weiterer Faktor, der Secondhand-Bekleidung für das Baby so attraktiv macht, ist der günstige Preis. Oftmals kosten gebrauchte Kleider nur einen Bruchteil des Neupreises.

  • Es besteht immer die Option, die Kleidung selbst zu veräußern, wenn das eigene Kind aus ihnen herausgewachsen ist. Ist man pfleglich mit den Stücken umgegangen, wiegt sich die Ausgabe mit einem Verkauf wieder auf.

Natürlich gibt es immer bestimmte Kleidungsstücke, die man als Eltern nicht unbedingt aus zweiter Hand erwerben möchte. Dazu gehören Unterwäsche oder Windelhöschen. Diese sind im Vorfeld mit zu vielen Substanzen in Berührung gekommen, die man nicht unbedingt am eigenen Kind haben möchte, selbst wenn diese Stücke sorgfältig gereinigt wurden.

 

Wo kann man Secondhand-Bekleidung kaufen?

Da sich das Konzept des Wiederverkaufs inzwischen stark etabliert hat, gibt es zahlreiche Gelegenheiten, gebrauchte Bekleidung für Kinder und Babys zu erwerben. Mit dazu gehören:

  • Börsen für Kinderkleider

  • Flohmärkte

  • Second Hand Läden

  • Kleinanzeigen

In vielen Fällen inserieren Eltern die Erstausstattung, oder aber die Kleidung in zahlreichen Internetportalen. Soziale Netzwerke bieten oftmals eine eigene Rubrik für gebrauchte Kinderbekleidung an. Ein kleines Manko gibt es bei dieser Variante allerdings: In den meisten Fällen kann man sich das besagte Kleidungsstück nicht direkt ansehen, sondern bekommt es zugesandt. Hat der Verkäufer womöglich etwas verschwiegen, bekommt das Geschäft einen bitteren Beigeschmack.

Das Gute: Beim Verkauf lässt sich meist noch über den Preis verhandeln, sodass Eltern in vielen Fällen Schnäppchen machen. Insbesondere beim Kauf über eine Börse für Kinderkleider besteht der Vorteil, dass werdende Eltern früher in die Verkaufsräume eingelassen werden, um ihre Erstausstattung zu erwerben. Außerdem bieten derlei Börsen die Gelegenheit, sich für später schon einmal Anlaufpunkte zu merken, sofern man selbst gebrauchte Baby- und Kinderkleidung verkaufen möchte.

Entsprechende Termine für solche Veranstaltungen verbreiten sich oftmals über Krabbelgruppen, Kursen zur Geburtsvorbereitung oder Anlässen, an denen Eltern in Vorbereitung auf das Baby teilnehmen.

 

Auf welche Details sollte man beim Kauf achten?

Wer im Begriff ist, gebrauchte Kinderkleidung zu kaufen, sollte auf unterschiedliche Eigenschaften achten. Anhand dieser ist es möglich, ein gut erhaltenes Kleidungsstück zu erwerben und sich hinterher nicht eventuell über etwas zu ärgern. Hier ein paar Details:

  • Sind Reißverschlüsse integriert, sollte deren Funktionalität überprüft werden. Schließen Sie komplett und sind sie sowohl unten als auch oben gut vernäht?

  • Wenn es sich um eine Jacke handelt, sollten die Taschen kontrolliert werden. Sie könnten innen ausgerissen sein oder die Naht beschädigt.

  • Besitzt das Kleidungsstück Knöpfe, ist es wichtig, deren Zahl zu kontrollieren. Es könnte ja einer fehlen.

  • Ein integrierter Klettverschluss sollte intakt sein und vor allem sauber.

  • Sind auf dem Kleidungsstück Flecken zu sehen? Wenn ja, welche? Vor allem: Kann man diese akzeptieren?

  • Die Nähte sollte man grundsätzlich bei allen Kleidungsstücken unter die Lupe nehmen. Pullover weisen beispielsweise oftmals Schäden an den Ärmelenden auf.

  • Handelt es sich um Schuhe, ist die Sohle zu kontrollieren, sowie die Spitze. Letztere sollte nicht angestoßen sein, beziehungsweise die Sohle nicht abgelaufen.

  • Bei Schuhen ist es auch immer empfehlenswert, in den Schuh hineinzusehen. In manchen Fällen wirkt der Schuh von außen wenig getragen, die Innensohle ist jedoch bereits verrutscht, oder zu stark eingelaufen.

Mode zum Reinwachsen kaufen?

Ein Gedanke, der mit dem Kauf von Secondhand-Mode einhergeht, besteht darin, dass man viele Kleidungsstücke eine Größe zu groß kauft, damit das Kind hineinwachsen kann. Bei Oberbekleidung und Hosen ist dieser Vorsatz nicht einmal verkehrt. Sie sollte jedoch mindestens so gewählt werden, dass sie einigermaßen sitzt.

Eine Ausnahme bilden hierbei Schuhe. Neben einem gewissen Sohlenprofil besitzen sie die perfekte Schuhgröße für jeden Fuß. Kauft man diese nämlich zu groß, schadet man den empfindlichen Kinderfüßen. Es ist daher gerade bei Heranwachsenden äußerst wichtig, die richtige Größe auszumessen und so das Wachstum zu unterstützen. Schmerzen in den Beinen als auch Druckstellen sind die Folge. Die Kleinen neigen in solch einer Situation dazu, die Schuhe mittels gekrümmter Zehen zwanghaft am Fuß zu halten.

Die einzige Ausnahme, Schuhe eine Größe größer zu kaufen, besteht darin, wenn es sich um dick gefütterte Winterstiefel handelt, oder die Schuhe nach einer bestimmten Vorgabe gefertigt sind und man für die zur Messung des Kinderfußes ein sogenanntes WMS-Messgerät verwendet.

 

Wie sieht es eigentlich mit Spielzeug aus?

Neben der Kleidung ist vor allem Spielzeug eine Sache, die von Eltern gerne gebraucht gekauft wird.

Hierbei spielt in erster Linie das Alter eine Rolle, auf welches das Spielzeug ausgelegt ist. Handelt es sich um Dinge, mit denen das Kind während der ersten ein oder zwei Jahre spielt, sollte man Vorsicht walten lassen. Denn gerade während dieser Zeit haben Babys die Angewohnheit, sich vieles in den Mund zu stecken. Es ist daher völlig verständlich, dass man diese Spielzeuge lieber liegen lässt.

Ferner empfiehlt es sich, sich im Internet darüber zu informieren, ob das ausgewählte Spielzeug bereits bei seriösen Quellen auf seine Sicherheit getestet wurde.

Je älter die Kinder allerdings werden, desto eher kann man auch gebrauchtes Spielzeug kaufen. Zum Spielzeug für Kinder gehört beispielsweise ein Kinderroller. Solch ein Gefährt lässt sich über Kleinanzeigen sehr günstig erwerben. Allerdings sollte man sich hier auch wieder den Zustand desselben ansehen und ihn nur kaufen, wenn er die entsprechenden Voraussetzungen besitzt. Mit dazu gehört zum Beispiel das Prüfsiegel des TÜVs sowie ein GS-Siegel für geprüfte Sicherheit.

 

Mit Secondhand einen Beitrag zum Umweltschutz leisten

Wer sich für gebrauchte Bekleidung entscheidet, leistet in erster Linie einen guten Beitrag zum Umweltschutz. Denn gerade in der Bekleidungsindustrie gibt es zahlreiche Missstände, die man nicht unterstützen muss. Außerdem entgeht man auf diese Art der sogenannten Wegwerfgesellschaft.

Ein weiterer Faktor, der beim Kauf gebrauchter Bekleidung eine Rolle spielt: Man rennt nicht jedem Modetrend hinterher. Denn meist stammt die gebrauchte Kleidung aus Kollektionen, die vor ein paar Jahren modern war, oder aber ein paar Monaten. Trotzdem bleibt man dabei individuell. Mittels der passenden Kleidung ist es nach wie vor möglich, dem Kind einen modischen Stil zu verpassen. Es unterliegt dabei jedoch nicht dem Druck, der von außen aufgrund der Mode entsteht.

Gebrauchte Kleidung ist nachhaltiger als ständig neue zu kaufen. Zudem geht sie nicht so ins Geld und belastet somit den eigenen Geldbeutel weniger.

Bildquelle: adobe.stock / JackF

 

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