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Schulleiter kritisieren Bildungspolitik

von Newsredaktion

Schulen

Viele Schulleiter klagen über zunehmende Verwaltungsaufgaben und kämpfen mit Lehrermangel und unbesetzten Stellen. Das wirkt sich auch auf den Unterricht aus, denn weitere Faktoren wie Inklusion, Integration von Flüchtlingen und mehr Bürokratie belasten die Schulen. Das zeigt eine neue Erhebung des Verbands Bildung und Erziehung.

Umfrage unter Schulleitern

Wenn zu wenig Lehrer an den Schulen arbeiten, zu wenig Zeit für eigentliche Aufgaben bleibt und zu viel Bürokratie die Schulen überfordert, wirkt sich das auf die Bildung der Kinder aus? Schulleiter beschreiben in einer aktuellen Umfrage des Verbands für Bildung und Erziehung Lehrermangel und zu viel Bürokratie als Hauptprobleme. Kinder sind insofern davon betroffen, wenn Unterricht ausfallen muss oder Lehrer keine Zeit für die Schüler bzw. ihre eigentlichen Aufgaben haben.

Probleme wie Inklusion, Integration und Gewalt

Das Thema war auch aktuell auf dem Schulleiterkongress in Düsseldorf präsent. Viele Schulen sind demnach vor allem mit den Themen Inklusion behinderter Kinder und der Integration von Flüchtlingskindern überfordert. Fast 25 Prozent der Schulleiter nennen hier diese beiden Themen. Knapp ein Prozent sieht Gewalt als Hauptproblem an ihrer Schule. Die jeweilige Schul- und Bildungspolitik der jeweiligen Landesregierungen wird eher durchschnittlich bewertet oder gar mit der Schulnote 5 oder 6 bewertet.

Bundesweiter Lehrermangel

 36 Prozent der Schulleiter kämpfen derzeit mit dem Problem Lehrermangel und haben Schwierigkeiten mit unbesetzten Stellen. An Gymnasien sind es etwa 25 Prozent. Durchschnittlich sind bundesweit sechs Prozent der Lehrerstellen an weiterführenden Schulen und zwölf Prozent der Stellen an Grundschulen nicht besetzt. Kritik dafür spricht der Verband in Richtung Politik aus. Demnach wurde versäumt, die Ausbildungskapazitäten zu erhöhen. Das rächt sich nun, wenn der Nachwuchs fehlt. Außerdem kritisieren 90 Prozent der Schulleiter die wachsenden Verwaltungsaufgaben.

Fehlende Studienplätze und multiprofessionelle Teams

Wenn die Politik neue Anforderungen an die Schulen stellt, müssen die Schulen dann auch für die nötigen Ressourcen sorgen, was in der Realität jedoch nicht immer leicht umzusetzen ist. Außerdem beklagen die Lehrergewerkschaften das Fehlen von Studienplätzen und fordern eine bessere, zielgerechtere Ausbildung sowie multiprofessionelle Teams an den Schulen. Dazu gehören dann auch Sozialarbeiter, Jugendhelfer oder Psychologen, um etwa Flüchtlingskinder besser betreuen zu können oder Gewalt und Mobbing einzudämmen. Harte Kritik kommt auch für die Entscheidung, Quereinsteiger einzusetzen. Ein Drittel der Schulen arbeitet mit Quereinsteigern, die zum großen Teil nicht über die nötige pädagogische Ausbildung verfügen.

 

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