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Schülerboom sorgt für Raumnot an Schulen

von Newsredaktion

Schüler

Der aktuelle Schülerboom und G9 bringen die Schulen in Bedrängnis. Selbst die Rückkehr über die Wiedereinführung des Samstagsunterrichts wird offen diskutiert. Grund dafür sind wachsende Schülerzahlen,  der zusätzliche Jahrgang am Gymnasium. Für die Schulen entsteht dadurch ein logistisches Problem, denn die Räume werden knapp. Das geht etwa aus Erklärungen des Schulministeriums in NRW hervor. Über den möglichen neuerlichen Samstagsunterricht müssten jedoch Schulkonferenzen und Schulträger vor Ort entscheiden.

Fehlentwicklungen mit Folgen

Dabei ist Nordrhein-Westfalen nur ein Beispiel für das Problem, das nahezu bundesweit besteht. Viele Länder haben in den vergangenen Jahren G8 eingeführt, häufig parallel zu G9. Zunächst wurden überfüllte Schulgebäude frei, niedrige Geburtenraten taten ihr Übriges. Daher verringerten viele Kommunen ihre Kapazitäten. So wurden marode Schulen abgerissen, umgebaut und ähnliches. Nun jedoch entsteht ein gegenteiliger Trend. Vielerorts wird G9 wieder eingeführt, dazu kommt der Baby-Boom in Deutschland. So werden sich in den nächsten Jahren bauliche Engpässe negativ bemerkbar machen.

Viele Schulen in den Großstädten haben jetzt schon Schwierigkeiten. Köln zum Beispiel kämpft mit zahlreichen zugezogenen Migranten und mit dem Trend der Landflucht, wie viele andere Großstädte auch.  Viele Familien bekommen daher nicht den gewünschten Platz an Schulen. In Köln allein fehlen rund 50 Schulen. Allerdings sind bisher nur etwa 15 in konkreter Planung. Da braucht es gute Ideen.

Raumnot allerorten, auch an Grundschulen

Die Raumnot betrifft nicht nur Gesamtschulen oder Gymnasien, sondern auch viele Grundschulen.  Beispiele sind hier etwa Niedersachsen und Schleswig-Holstein, wo ähnliche Diskussionen geführt werden. Als Gegenmaßnahmen werden nicht nur der Samstagsunterricht, sondern auch die Gründung von neuen Oberstufenzentren in Bürogebäuden, aber auch ein Zwei-Schicht-Betrieb für ältere Schüler und Lehrkräfte erwogen. Kritik am Samstagsunterricht kommt etwa vom Deutschen Philologen-Verband. Samstagsunterricht sei ein Relikt der Vergangenheit, zudem gäbe es keine plausiblen pädagogischen Gründe für die Ausdehnung des Unterrichts. Leidtragende wären vor allem Schüler und Eltern, aber auch Lehrkräfte, die zusätzlich arbeiten müssten. In den 1980er  Jahren wurde der Samstagsunterricht schrittweise in den westlichen Bundesländern abgeschafft, die östlichen Länder folgten in den 1990er Jahren.

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