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Säureblocker machen Knochen brüchig

von Newsredaktion

Medikament

Eine Studie aus den USA zeigt, dass so genannte Antazida oder Säureblocker bei Kindern die Knochen langfristig schädigen können und nur eingesetzt werden sollten, wenn ein schwerer Fall der gastroöophagealer Refluxkrankheit oder auch ein starker Säurerückfluss bzw. Spucken bei Kindern unter einem Jahr vorliegen. Der Einsatz der Medikamente erhöht offenbar das Risiko, dass sich Kinder später die Knochen brechen.

Mehr Knochenbrüche

Dazu wurden neue Erkenntnisse auf einer Konferenz der Pediatric Academic Societies vorgestellt. Betroffen waren vor allem Kleinkinder unter einem Jahr, die das Medikament erhalten hatten. Bei ihnen floss der Mageninhalt häufig zurück in die Speiseröhre, ausgelöst durch häufiges Spucken. Bei diesen Kindern traten dann später in der Kindheit auch häufiger Knochenbrüche auf.

Reflux behandelbar

Die Refluxkrankheit, kurz GER, kann mit Medikamenten wie Säureblockern behandelt werden. Diese verhindern die übermäßige Produktion von Magensäure. Das erhöhte Risiko für brüchige Knochen hatten Wissenschaftler in der Vergangenheit auch bei Erwachsenen festgestellt, die diese Medikamente einnehmen mussten. Bisher gab es jedoch noch keine Erkenntnisse, ob dies auch bei Kindern der Fall ist.

Für mehr Klarheit analysierten die Wissenschaftler Daten von über 870.000 Kindern, die im Militärgesundheitssystem erfasst wurden und zwischen 2001 und 2013 zur Welt gekommen waren. Zudem mussten sie mindestens zwei Jahre im Krankenhaus versorgt worden sein. Zehn Prozent der Kinder hatten die Säureblocker einnehmen müssen. Bei diesen Kindern lag die Wahrscheinlichkeit eines späteren Knochenbruchs um gut 31 Prozent höher. Die Mediziner verweisen dabei vor allem auf eine langfristige Wirkung, da die Brüche nicht direkt nach der Medikamenteneinnahme auftraten, sondern gehäuft im Verlauf der Kindheit.

Dauer der Einnahme

Ein weiterer Faktor war dabei auch, wie lange die Kinder das Medikament einnehmen mussten. Je länger sie das Medikament einnahmen, desto höher war die Wahrscheinlichkeit für einen Knochenbruch. Die Wahrscheinlichkeit lag vor allem bei Kindern hoch, die das Medikament im Alter bis zu sechs Monaten nehmen mussten. Kinder über zwei Jahre zeigten kein größeres Risiko, auch nicht im Vergleich zu Kindern, die erst ab fünf Jahren das Medikament verschrieben bekamen.

Bei gut 40 bis 65 Prozent der Säuglinge kommt GER vor. Die betroffenen Kinder werden auch als Spei-Babys bezeichnet. Der Rückfluss oder Reflux beginnt bereits bei Kindern mit zwei bis drei Wochen und verstärkt sich bis zum Alter von vier oder fünf Monaten. Die Beschwerden verschwinden in der Regel im Alter von einem Jahr, wenn der obere Verdauungstrakt weiter entwickelt ist.

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