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Psyche spielt bei chronisch kranken Kindern eine große Rolle

von Newsredaktion

Psyche

Bei Kindern mit einer chronischen Erkrankung besteht vor allem bei der Erstdiagnose ein großes Risiko, dass die Kinder eine psychische Störung entwickeln. Kanadische Forscher weisen in einer aktuellen Studie darauf hin, dass hier auch auf die Psyche geachtet werden muss. Mögliche psychische Auffälligkeiten und Störungen könnten Depressionen, Angstzustände oder Verhaltensauffälligkeiten sein. Betroffene Kinder- und Jugendliche gaben an, dass Probleme länger anhalten, auch wenn sie weniger unmittelbar davon berichten.

Wichtiger Austausch mit Gleichgesinnten

Für chronisch kranke Kinder kann eine Diagnose wie Epilepsie, Lebensmittelallergien, Asthma oder Rheuma das Leben verändern. Eine große Rolle spielt dabei die Unsicherheit bei der Diagnose. Kinder und Jugendliche sollten daher immer altersgerechte Informationen zur Erkrankung erhalten. Auch Eltern sollten offen damit umgehen. Kinder müssen wissen, was auf sie zukommt und welche Möglichkeiten es gibt. Außerdem kann für Kinder und Jugendliche das Bewusstsein hilfreich sein, dass auch andere Gleichaltrige betroffen sind und sie damit nicht allein mit der Krankheit sind. Der Austausch, etwa in einer Selbsthilfegruppe, kann helfen, mit der Erkrankung besser umzugehen. Das bestätigen auch Ärzte vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Sie verweisen darauf, dass etwa die Hälfte chronisch kranke Kinder psychische Störungen entwickeln, während es bei den gesunden Gleichaltrigen etwa 20 Prozent sind.

Therapieerfolg und Verhalten

Derzeit gibt es allein in Deutschland über ein Million chronisch kranker Kinder. Besonders häufig treten hier angeborene neurologische Erkrankungen auf, aber auch angeborene Herz- oder Stoffwechselerkrankungen. Von seltenen chronischen Erkrankungen sind mehr als 8.000 Kinder betroffen. Für Eltern ist es wichtig, das Verhalten der Kinder zu beobachten und mögliche Veränderungen wahrzunehmen. Dann sollte auch der Kinder-  und Jugendarzt hinzugezogen werden. Wenn die Kinder auch seelisch unter der Erkrankung leiden, kann das außerdem Auswirkungen auf die Behandlung und den Krankheitsverlauf haben. So verdrängen und vermeiden viele Kinder und Jugendliche die Erkrankung und vernachlässigen die Medikamenteneinnahme oder die Therapie, was die Gesundheit zusätzlich beeinträchtigt.

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