Weitere Erziehungs-News

Politikverdrossenheit bei Jugendlichen nimmt zu

von Newsredaktion

Jugendliche

Bei vielen Kindern und Jugendlichen nimmt das Interesse ab, wie sich ihr Umfeld entwickelt. In einer aktuellen Umfrage fühlen sich viele Kinder und Jugendliche innerhalb der eigenen Gemeinde oder Stadt nicht mehr ernst genommen. Dazu kommen komplexe Strukturen, die die Politikverdrossenheit der jungen Generation fördert. Auch wenn sie mitbestimmen wollen, hören viele Erwachsene ihnen einfach nicht zu.

Kinder und Jugendliche interessieren sich

Dabei verfolgt die Jugendstrategie 2015 bis 2018 des Bundesjugendministeriums das Ziel, Kinder und Jugendliche in die Gesellschaft einzubinden und an wichtigen Entscheidungen zu beteiligen, um eine gerechte Gesellschaft zu schaffen. Dabei steht vor allem die Beteiligung der Jugend auf kommunaler Ebene im Vordergrund. Denn tatsächlich interessieren sich viele Kinder und Jugendliche für Themen wie Stadtplanung, Gestaltung von Spiel- und Sportstätten oder Freizeitangeboten. Das ergab die Umfrage im aktuellen LBS-Kinderbarometer, für den Kinder etwa 10.000 Kinder bundesweit befragt wurden. Doch häufig fehlt es an der Unterstützung der Erwachsenen, häufig hören die Erwachsenen nicht zu. So fühlen sich viele Kinder und Jugendliche vor Ort nicht ernst genommen.

Zuhören und Vorbilder

Im Jahr 2016 wollten sich noch knapp 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen aktiv politisch in der Gemeinde einbringen, derzeit sind es noch etwa 45 Prozent. Dazu kommt auch, dass Kinder und Jugendliche oft nicht wissen, an wen sie sich mit ihren Anliegen wenden können, um in der Kommune etwas zu verändern. Vor allem in den Städten sind viele Lokalpolitiker unbekannt. Die Erwachsenen und auch die Politiker sollten häufiger die Chance nutzen, die Ideen der Kinder und Jugendlichen anzuhören und aufzugreifen. Konkrete Beispiele der Kinder und Jugendlichen, die sie kritisieren, sind etwa der schlechte Zustand der Schule oder fehlende Spiel-, Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Wenn sie bereit wären, mitzuhelfen, fehlen oft Vorbilder oder Initiativen zum Anstoßen solcher Projekte.

Attraktive Angebote und Alternativen fehlen häufig  

Ein weiteres Problem haben oft Jugendliche um die 14 Jahre, die zu groß für Spielplätze für Kinder sind, jedoch zu jung für viele Angebote, die für Jugendliche ab 16 Jahren vorgesehen sind. Wenn entsprechende Treffpunkte vorhanden sind, sind sie in schlechtem Zustand oder zu teuer, um sie regelmäßig zu nutzen. Vereine sind oft keine Alternative, da Kinder und Jugendliche die festgelegten Zeiten und den Trainingszwang scheuen oder aufgrund eines schlechten Leistungsniveaus nicht aufgenommen werden. Die Jugendlichen könnten sich Schulhöfe und Sporthallen der Schulen als Treffpunkt vorstellen, auch mit einer Aufsicht oder der Betreuung durch Sozialarbeiter der Schulen. Viele Jugendliche fürchten, dass die Erwachsenen sie nur als gelangweilte Handy-Generation wahrnimmt. Oft fehlt es jedoch nur an attraktiven Angeboten für Kinder und Jugendliche.

Kinder wollen sich einbringen

Dabei ist die Lage positiv. So will sich die Hälfte der Schüler der vierten bis siebten Klassen in der Heimatgemeinde oder Heimatstadt aktiv einbringen. Auch die ehemalige Familienministerin Schwesig zog schon 2015 das Fazit, dass die Erwachsenen mit der Politik den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gerecht werden müssten.

Weitere Erziehungs-News