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Neue Studie über Gewaltspiele und ihren Einfluss auf Kinder

von Newsredaktion

Computerspiele

Die Debatte um den Einfluss von Computer-Spielen auf Kinder beschäftigt die Eltern seit Jahren, aber auch Forscher weltweit. Nun stellten britische Forscher in neuen Erhebungen nur einen geringen Zusammenhang zwischen gewalttätigen Computerspielen und dem Verhalten der Kinder fest. In Deutschland wurde vor allem über das Spiel „Doom“ und nach dem Amoklauf in Erfurt im Jahr 2002 heftig diskutiert. Politiker, Eltern und Experten streiten sich seitdem über den Einfluss der Spiele.

Umfassende Studie zu Computerspielen

Die Forscher veröffentlichten nun im Journal Plos One neue Untersuchungen von gut 1.800 Kindern und Jugendlichen. Sie kommt zu dem Schluss, dass der Einfluss der Computerspiele auf die psychische Entwicklung der Kinder und Jugendlichen doch geringer ist als bisher angenommen. Die wichtigste Frage dabei war, ob die Spiele über einen längeren Zeitraum psychische Auffälligkeiten oder Erkrankungen wie Depressionen auslösen. Die Kinder wurden erstmals im Alter von etwa acht Jahren untersucht, ein zweites Mal im Alter von etwa 15 Jahren. Eine Gruppe der Kinder nutzten keine Computerspiele, etwa 800 Teilnehmer spielten so genannte Puzzlespiele, weitere 800 nutzen Spiele mit Gewaltanteil. Berücksichtigt wurden familiäre Vorbelastungen für Erkrankungen wie Depressionen oder Schizophrenie, der Bezug zur Religion und der Bildungsstand der Mütter. Die Forscher konnten dabei mit etwa 19 Prozent nur ein geringes höheres Risiko feststellen. Bei 1,4 Prozent der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen wurden psychische Störungen festgestellt. Außerdem unterschieden die Forscher zwischen Spielen mit Wettbewerbscharakter, wie Autorennen, oder den so genannten Shooter-Spielen.

Andere Einflüsse

Auch künftig ist es jedoch wichtig, bei den Spielen auf die Inhalte und den Zusammenhang, in dem sie gespielt werden, zu achten. Ähnliche Forschungsergebnisse kamen zuvor auch von der Universität Oxford oder der Universität Amsterdam. Die kamen zu dem Schluss, dass die Computerspiele oder andere Medieninhalte wie Film und Fernsehen sich vor allem dann negativ auswirken, wenn das Umfeld des Kindes ohnehin ungünstigen, aggressiven und gewaltbereiten Umfeld aufwachsen muss. Dabei können möglicherweise Arbeitslosigkeit, Suchtverhalten, Gewalt an der Schule, Mobbing und ähnliches eine Rolle spielen.

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