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Neue Chancen für Flüchtlingskinder und Lehrer

von Newsredaktion

Lehrer

Die große Zahl der Flüchtlinge in Deutschland macht es erforderlich, dass Tausende Kinder zusätzlich an den Schulen unterrichtet werden müssen. Häufig fehlen jedoch Lehrer und Erzieher, außerdem verfügen sie häufig nicht über die kulturellen Vorkenntnisse zu den Herkunftsländern und auch nicht über die nötigen Sprachkennnisse. Unter den erwachsenen Flüchtlingen sind viele Pädagogen und Erzieher, die diesen Mangel ausgleichen könnten.

Chancen für Kinder und Lehrer

Ein Beispiel aus Göttingen: Hier unterrichtet ein geflüchteter Lehrer aus Syrien Flüchtlingskinder zusätzlich zum regulären Unterricht in verschiedenen Sprachen Arabisch, Kurdisch, Persisch und auch Deutsch. So können die Kinder dem Stoff etwa in Mathematik besser folgen und besprechen die Hausaufgaben mit dem Lehrer. Das Projekt stammt von der Universität Göttingen, weitere Schulen in Niedersachsen und Bremen folgen dem Beispiel. Das Ziel ist dabei, geflüchteten Pädagogen Fortbildungsmöglichkeiten zu bieten. Mit dem Projekt soll geklärt werden, welche konkreten Kenntnisse bei den Pädagogen vorliegen und welche fehlen, um als reguläre Lehrkräfte tätig werden zu können. Daraus soll für Lehrer ein neues Ausbildungsprogramm entstehen.

Einblick ins Schulsystem

Ähnliches gibt es auch in Potsdam. Damit sollen die geflüchteten Lehrer auch einen Einblick in das deutsche Schulsystem bekommen. Dazu gehören natürlich auch die Sprachkenntnisse der deutschen Sprache, aber auch Praktika an den Schulen. Das Programm kann ein wichtiger Schritt sein, Flüchtlingskindern bei der Integration zu helfen. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass derzeit Bedarf für gut 8.000 zusätzliche Lehrkräfte besteht, um allen Kindern, einheimischen wie geflüchteten, gerecht zu werden. Allein in den letzten zwei Jahren verzeichnet die Kultusministerkonferenz 325.000 neue Flüchtlingskinder.

Chance als reguläre Lehrkraft

Die Pädagogen mit Migrationshintergrund können dabei wichtige Vorbilder für die Flüchtlinge sein. So können die Kinder einerseits die deutsche Sprache lernen, andererseits haben sie die Möglichkeit, auch in anderen Fächern den Anschluss zu halten. So kann die Vita der Pädagogen, die selbst aus Kriegsgebieten stammen und Flüchtlinge sind, die Kinder motivieren und Mut machen. Bisher erhalten die Lehrer zwar in vielen Fällen zwar lediglich Aufwandsentschädigungen für die Aushilfslehrtätigkeit, dennoch viel Anerkennung der deutschen Kollegen und die Möglichkeit, zeitnah als reguläre Lehrkraft arbeiten zu können.

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