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Mütter bevorzugen Töchter, Väter die Söhne, stimmt das?

von Newsredaktion

Eltern

Die meisten Eltern gehen davon aus, dass Sie Ihre Kinder gleich lieben und auch gleich behandeln, egal ob Mädchen oder Junge. Eine aktuelle Studie zeigt, dass viele Eltern offenbar unbewusst das Kind des gleichen Geschlechts bevorzugen, wenn sie Söhne und Töchter haben.

Mütter und Töchter, Väter und Söhne

Demnach haben Wissenschaftler einer Business School in New Jersey herausgefunden, dass sich Eltern nicht bewusst darüber sind, dass sie als Väter häufig ihre Söhne und als Mütter häufig ihre Töchter bevorzugen. Bei einer Befragung von Eltern gaben 90 Prozent an, dass sie ihre Kinder gleichbehandeln. Doch unbewusst machen sie scheinbar Unterschiede, zum Beispiel, wenn es um das Geldausgeben für die Kinder geht. Marketing-Experten fanden heraus, dass Mütter eher die Tendenz haben, in die Töchter zu investieren. Sie können sich offenbar besser mit den Töchtern identifizieren. Ähnlich geht es Vätern mit den Söhnen.

Entscheidung für die Kinder

In einem Experiment bekamen die Eltern die Information, dass sie einen Überraschungsgutschein für eines der Kinder bekämen. Sie hätten die freie Wahl, wem sie den Gutschein gäben, der Tochter oder dem Sohn. Eine große Mehrheit der Mütter entschied sich dabei für die Töchter, die Mehrheit der Väter entschied sich für die Söhne. Offenbar ist das in vielen Kulturen der Welt ähnlich, denn zum Vergleich wurde das Experiment mit Familien durchgeführt, die aus Indien stammten. Ähnlich war das Ergebnis bei einem Besuch im Zoo, wo die Eltern einen Rucksack für Mädchen oder Jungen erhielten. Die Mütter wählten häufiger den Mädchen-Rucksack aus, die Väter häufiger den Jungen-Rucksack.

Unbewusste Bevorzugung mit Konsequenzen

Offenbar hat diese unterschwellige Bevorzugung des gleichgeschlechtlichen Kindes auch Konsequenzen für die Kinder. Dabei kommt es darauf an, in welchen Familien die Kinder aufwachsen. In Familien, in denen die Mütter über die Finanzen der Familie entscheiden, erhalten Töchter mehr Ausgaben wie Gesundheit, Erbschaft oder Investitionen. In Familien, in denen die Väter über das Geld entscheiden, profitieren meist die Söhne auf ähnliche Art. Das hat aber noch weitere Auswirkungen über die Familie hinaus. Wenn Frauen in Führungspositionen über Beförderungen von Mitarbeitern entscheiden müssen, entscheiden sie häufige für die Kolleginnen. Wenn Männer dagegen Beförderungen aussprechen, bevorzugen meist die Kollegen. Die geschlechtsspezifischen Vorurteile könnten also erhebliche langfristige Konsequenzen haben, was Beruf, aber auch politische Entscheidungen anlangt.

 

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