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Moderne Väter zwischen Kind, Karriere und Bollerwagen

von Newsredaktion

Vatertag

Am heutigen Vatertag sieht man sie wieder Gruppen von Männern bei Ausflügen und Unternehmungen. Aber welche Rolle haben Väter heute inne? Sind Männer nur Ernährer, Erzieher? Die moderne Vaterrolle ist heute vielfältiger als noch vor einigen Jahren oder Jahrzehnten. Was hat sich geändert, zwischen Traditionen, Karriere, Familie und Elternzeit für Männer?

Väter zwischen Kindern und Beruf

Für viele Väter gehören Windeln wechseln, Gute-Nacht-Geschichten und Fahrten zur Kita oder Schule zum Alltag. Sie wollen nicht nur das Geld für die Familie verdienen, sondern Kind und Karriere miteinander vereinbaren. Sie teilen sich daher mit der Mutter die Erziehung und Aufgaben in der Familie gleichberechtigt. Anderseits gibt es viele Traditionalisten, die Beruf und Karriere als die wesentliche Aufgabe des Mannes ansehen. Soziologen des Deutschen Jugendinstituts haben daher aus aktuellem Anlass einige Typen von Vätern der heutigen Zeit zusammengestellt.

Verschiedene Väter-Typen

Der traditionelle Vater hat kaum etwas mit der Erziehung zu tun und bevorzugt die klassische Rollenverteilung. Er sieht Haushalt, Kinder und Familie als Sache der Frauen und ist sich nicht bewusst, dass die Vaterrolle mehr bedeutet.

Der Vater des Typs „Ich wollte einen Sohn“ hat nur Töchter und hat zu Hause wenig zu sagen. Er arbeitet hart für die Familie, flüchtet sich aber auch gern zum Bier oder Fußball mit Kumpels. Heimlich genießen sie die Rolle des Hahns im Korb.

Der Wochenend-Vater kommt heute in Zeiten von Patchwork-Familien immer häufiger vor. Sie sehen die Kinder meist nur am Wochenende. Sie sind Väter, die sich eigentlich um die Kinder kümmern möchten, aber aus gesellschaftlichen oder beruflichen Gründen nicht die Möglichkeit dazu haben, Vaterschaft und Beruf zu vereinbaren.

Väter in Elternzeit werden ebenfalls immer häufiger. Sie nehmen sich eine Auszeit für die Kinder. Aktuell nutzen laut Statistischem Bundesamt etwa 30 Prozent der Väter die Gelegenheit zur Elternzeit. Meist dauert die Elternzeit einige Monate, einige Väter bleiben auch ein Jahr zu Hause. Viele sind der Ansicht, dass das Baby am Anfang jedoch vor allem die Mutter braucht.

Vollzeit-Väter arbeiten und kümmern sich um die Kinder. Dazu gehören Windeln wechseln, Besuche auf dem Spielplatz, Tränen trocknen. Bei den Frauen und in der Nachbarschaft erhält der Vollzeit-Vater viel Anerkennung, allerdings nicht im Job. Die Folge oder das Ergebnis  sind oft Brüche in der Karriere.

Väter, die sich nur die Rosinen herauspicken, kümmern sich nur um die Kinder, wenn es um Spiel und Spaß geht. Sie drücken sich vor Arztbesuchen, Elternabenden oder Windeln wechseln. Sie lieben die Kinder, sind sich über die Vaterrolle im Ganzen aber nicht ganz klar.

Die Möchtegern-Väter wollen mehr Zeit mit den Kindern verbringen, werden aber durch den Job oder z.B. eine Trennung daran gehindert. Die engagierten Väter wollen am Leben der Kinder teilhaben und wollen nicht auf die Zeit an den Wochenenden reduziert werden.

Die Wechsel-Väter leben das Wechselmodell. Dabei leben die Eltern getrennt und das Kind lebt bei Vater und Mutter, eine Woche bei Mama, eine Woche bei Papa. Damit haben die Kinder eine Doppelresidenz, zwei gleichwertige Zuhause.

Alleinerziehende Väter sind sehr häufig verwitwet oder Väter mit dem alleinigen Sorgerecht.

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