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Medienkonsum beliebter als Sport

von Newsredaktion

Medienkonsum

Ein internationales Team aus Wissenschaftlern hat sich mit der Frage befasst, welche Zusammenhänge zwischen dem Medienkonsum und körperlicher Aktivität von Jugendlichen besteht. Dabei fanden die Forscher heraus, dass vor allem der Medienkonsum in der Freizeit der Jugendlichen im Vordergrund steht.

Medienkonsum in der Freizeit

Die Wissenschaftler der Universität Mainz, der Hochschule Heilbronn und der Universität Innsbruck wollten wissen, welche Rolle diverse Beschäftigungen im routinemäßigen Alltag der Jugendlichen spielen. Dabei wurde deutlich, dass die digitalen bzw. modernen Medien die wichtigste Rolle spielen. Im Durchschnitt verbrachten die Jugendlichen etwa zehn Stunden mit den Medien unter der Woche und zwölf Stunden am Wochenende. Danach folgte mit etwa fünf Stunden der Sport. Dazu haben Wissenschaftler etwa 390 Jugendliche in Tirol befragt. Die Studie zeigt auch, dass der Medienkonsum auch Einfluss auf die Bewegung und die motorischen Fähigkeiten hat.

Geräte wie Fernseher, Computer oder Smartphone

Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen besuchten Tiroler Mittelschulen und Gymnasien und waren zwischen zehn und vierzehn Jahren. Für die Studie wurde unter anderem der Body-Mass-Index der Kinder festgehalten, zudem wurden die Kinder zum Freizeitverhalten befragt. Es zeigte sich, dass die Jugendlichen Medien bzw. Geräte wie Fernsehen, Smartphone, Tablet, PC bzw. Laptop, Spielekonsolen, CD- und MP3-Player sowie Radio zur Verfügung hatten. Sie selbst besaßen im Schnitt etwa zwei Drittel der Geräte. Diese Erkenntnisse waren unabhängig von sozialen Schichten festzustellen und somit unabhängig vom sozialen und ökonomischen Status der Familie, dem Schultyp oder dem Alter.

Faktoren bedingen sich gegenseitig

Somit kamen Wissenschaftler auf Durchschnittswerte von etwa zehn Stunden täglich unter Woche, da Mehrfachnennungen möglich waren. Insgesamt waren die Werte bei Jungen höher als bei Mädchen. Festzustellen war auch, dass ein intensiver Medienkonsum, ein hoher BMI-Wert und ein möglicher Migrationshintergrund negativ mit sportlichen Aktivitäten oder motorischen Fähigkeiten korrelierten. Dabei bedingten sich die Faktoren häufig gegenseitig und sind gleichermaßen Ursache wie Nebeneffekt. Die Wissenschaftler weisen aber auch darauf hin, dass nicht der Medienkonsum an sich die motorischen Fähigkeiten oder die sportlichen Aktivitäten beeinflusst, sondern vielmehr die fehlende Zeit beim komplexen Freizeitverhalten zu berücksichtigen ist.

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