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Magersucht auch bei Jugendlichen mit normalem Gewicht

von Newsredaktion

Essstörung

Mediziner haben festgestellt, dass Jugendliche, die stark abgenommen haben und ein Normalgewicht erreicht haben, unter Umständen unter einer spezifischen Essstörung leiden könnten. Dabei handelt es sich um die so genannte atypische Magersucht oder atypische Anorexia nervosa.

Die Gefahren von Essstörungen

Die Experten vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte erläutern die Gefahren dieser Essstörung. Zum einen wird das Krankheitsbild selten erkannt, da viele Eltern Magersucht lediglich mit sehr schlanken Jugendlichen in Verbindung bringen. Dabei zeigen die Betroffenen der atypischen Anorexie mit Ausnahme des Untergewichts die gleichen Probleme wie andere Magersüchtige. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers ist verzerrt und gestört. Die Jugendlichen erkennen nicht, dass sie ein normales Gewicht erreicht haben. Sie fühlen sich in ihrem Körper nicht wohl und haben Angst vor einer erneuten Gewichtszunahme.

Körperliche Symptome

Weitere körperliche Symptome der atypischen Anorexie bei Jugendlichen sind ebenso ähnlich wie bei anderen Magersüchtigen. Mediziner können einen niedrigen Ruhepuls feststellen, der Blutdruck ist niedrig. Dadurch ist die Körpertemperatur gesenkt und die Jugendlichen frieren schnell. Bei Mädchen kann es vorkommen, dass die die Menstruation ausbleibt. Extreme Gewichtsveränderungen nach oben wie nach unten können für die Gesundheit schädlich oder gefährlich sein, wenn keine ärztliche Betreuung erfolgt. Das gilt insbesondere für Jugendliche, die im Wachstum sind.

Beobachtungen der Eltern

Für Eltern ist daher Wachsamkeit und Aufmerksamkeit geboten, wenn die Kinder das Essen auffällig einschränken oder die Essgewohnheiten verändern, von jetzt auf gleich extrem viel Sport machen oder sich nach Mahlzeiten übergibt. Vorsicht ist auch geboten, wenn sich die Jugendlichen zurückziehen und Abführmittel einnehmen. Dann können Gespräche und Untersuchungen beim Kinder- und Jugendarzt sinnvoll sein. Unter Umständen muss eine Psychotherapie in Erwägung gezogen werden. Eine Studie aus den USA zeigt, dass die Mehrheit der Jugendlichen mit einer atypischen Anorexie etwa 14 bis 16 Jahre alt ist. In Deutschland sind etwa 3,6 Prozent der Jugendlichen in den 7. und 8. Klassen von der atypischen Anorexie betroffen. Vor allem Mädchen setzen sich unrealistische und extreme Figur-Ziele, etwa durch Schönheitswettbewerbe im Internet.

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