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Männliche Erzieher immer noch Exoten

von Newsredaktion

Erzieher

Derzeit arbeiten gut 95 Prozent Frauen als Erzieherinnen in Kitas oder Kindergärten. Für die Kinder wären jedoch auch männliche Bezugspersonen für die Entwicklung sehr wichtig. Viele männliche Erzieher müssen gegen Vorurteile ankämpfen, in der Familie und in der Erziehung dominieren nach wie vor die Frauen.

Mehrheit der Erzieher Frauen

Kindergärten und Kitas stehen für eine bunte Vielfalt, hier spielen jüdische, muslimische und christliche Kinder miteinander, Kinder der unterschiedlichsten Nationen. Außerdem arbeiten sowohl Homosexuelle wie Heterosexuelle als Erzieher bzw. Erzieherinnen. Dabei gelten Männer im Erziehungsberuf noch immer als Exoten. Aktuell sind im Durchschnitt weniger als fünf Prozent des Fachpersonals Männer. So lag die Zahl der Männer in Kitas zuletzt bei bundesweit 24.878, die Zahl der Frauen dagegen bei gut 500.000. Besonders viele Männer sind im Osten des Landes sowie in Ballungszentren in Kitas tätig. In Frankfurt am Main etwa liegt die Quote bei gut 14 Prozent. Besonders niedrig liegt die Quote in Bayern.

Männliche und weibliche Bezugspersonen

Dabei ist klar erwiesen, dass Kinder weibliche wie männliche Bezugspersonen benötigen. Das merken auch Pädagogen und Psychologen an. Dabei geht es nicht um Geschlechterklischees, denn Erzieher wie Erzieherinnen lesen den Kindern vor, basteln oder toben mit den Kindern gleichermaßen. Die Vorteile eines gemischten Erziehungsteams sind klar. Kinder finden ihre Rolle leichter, wenn Frauen und Männer gemeinsam die Erziehung übernehmen. Denn Kinder erhalten so unterschiedliche Impulse und nehmen verschiedene Vorstellungen und Anregungen mit.

Klischees und Vorurteile

Männliche Erzieher könnten zudem den dringenden Bedarf an Personal auffangen, denn immer mehr Kitas suchen qualifiziertes Personal. Dabei gab es von Seiten der Politik Versuche, Männer für den Erzieher-Beruf zu begeistern, mit zum Teil mäßigem Erfolg. Ein Problem dabei ist, dass Männer schnell unter Generalverdacht geraten, wenn es um Pädophilie geht. Für die kindliche Entwicklung wären Männer wie Frauen als Bezugspersonen allein schon deshalb wichtig, weil in vielen Fällen der Vater zu Hause fehlt. Zudem haben Frauen und Männer eine unterschiedliche Ausstrahlung auf Kinder, kennen sich in unterschiedlichen Bereichen gut aus. Dennoch kämpfen Männer, die Erzieher werden wollen, gegen Klischees und Vorurteile, wie Homosexualität oder angebliche pädophile Neigungen, und stehen meist unter genauer Beobachtung der Eltern und der Kolleginnen.

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