Lernschwierigkeiten in der Schule
von Redaktion
Schulkinder können aus den unterschiedlichsten Gründen Schwierigkeiten damit haben, dem Unterricht zu folgen, Hausaufgaben eigenständig zu erledigen und den Lernstoff zu erfassen. In einem solchen Fall ist es notwendig, auf die passenden Hilfsangebote zu setzen. Hier gibt es einen Überblick über die Ursachen, die Ausprägungen und mögliche Lösungen für die Lernschwierigkeiten.
Wie zeigen sich Lernschwierigkeiten?
Zunächst einmal ist es unabdingbar, dass eine Lernschwierigkeit erkannt wird. Nur so können Eltern nach einer Lösung für das Problem suchen. Daher ist es sinnvoll, im Alltag auf verschiedene Anzeichen zu achten, die auf eine solche Problematik hindeuten können.
Schwache oder schwächer werdende Resultate als deutliches Anzeichen
Der wohl offensichtlichste Anhaltspunkt sind die Ergebnisse in der Schule. Dabei kann es sein, dass der Nachwuchs in einem bestimmten Fach grundsätzlich Probleme hat. Das wird oftmals bereits dann deutlich, wenn die entsprechende Disziplin in der Schule eingeführt wird.
Alternativ können die Anzeichen durch eine spürbare Verschlechterung in einem Fach auftreten. Dies zeigt sich meist über einen etwas längeren Zeitraum – eine Klassenarbeit, in der kein so gutes Ergebnis erzielt wurde, ist also noch kein deutliches Signal für Lernschwierigkeiten.
Weitere Hinweise auf eine Lernschwierigkeit
Eine geringe Motivation für das Lernen oder sogar eine deutliche Unlust sind weitere Indikatoren für eine Problematik. Dabei gilt: Auch hier sollten Eltern die Umstände über einen gewissen Zeitraum beobachten.
Denn nur, wenn diese Unlust über Wochen oder Monate anhält, steckt höchstwahrscheinlich ein Problem dahinter. Schließlich haben alle Menschen in ihrem Alltag einmal einen Zeitraum, in dem es weniger gut klappt – sei es während der Schulzeit oder auf der Arbeit.
Besonders deutlich wird die Problematik, wenn in einem bestimmten Fach bereits umfangreich an einer Verbesserung gearbeitet wird und sich das sprichwörtliche Blatt trotz der Bemühungen nicht wendet.
Zudem können gewisse Symptome auf eine Lernschwäche (dazu gleich mehr) hinweisen. Hierzu zählen unter anderem Schwierigkeiten in spontanen Lernsituationen. Ebenfalls in diese Kategorie gehören massive Probleme beim Rechnen, Lesen oder Schreiben, die anhalten, obwohl sich der Lerneffekt längst eingestellt haben sollte.
Auch die Notwendigkeit einer über das Normalmaß hinausgehenden Struktur, die in jedem Fall eingehalten werden muss, um den Stoff zu verstehen, kann für Eltern ein erstes Signal sein, dass dringender Handlungsbedarf geboten ist.
Ursachen der Lernschwierigkeiten
Die Schwierigkeiten beim Lernen können verschiedene Ursachen haben. Hierzu gehören allen voran:
-
psychologische Faktoren,
-
soziale Komponenten,
-
körperliche Ursachen
-
sowie eine Lernschwäche.
Psychologische, soziale und körperliche Ursachen
Zu den psychologischen Schwierigkeiten gehören unter anderem Versagensängste oder Unsicherheiten verschiedener Art. Diese Umstände führen oftmals zu einem hohen Maß an Nervosität, dass es dem Nachwuchs schwer macht, die Leistung abzurufen oder zu lernen.
Diese Situation kann sogar in einem sprichwörtlichen Blackout enden. Ein Unverständnis für die Sinnhaftigkeit des Lernens – sei es ganz allgemein oder in einem bestimmten Fach – hat wiederum negative Auswirkungen auf die Motivation.
Dies kann aus psychologischer Sicht ebenfalls Lernprobleme auslösen. Auch ernsthafte psychische Krankheiten wie eine Angststörung oder eine Depression gehören in diese Kategorie.
Soziale Aspekte können ebenfalls eine Rolle spielen. Gibt es Probleme mit anderen Kindern in der Schule oder im Freundeskreis? Wird der Nachwuchs vielleicht sogar gemobbt? Oder besteht eine Problematik im Elternhaus, beispielsweise durch viel Streit oder eine Trennung der Eltern? All diese Aspekte können die Psyche massiv belasten und einen Einfluss auf die Motivation und Konzentrationsfähigkeit eines Kindes haben.
Auf der Seite der körperlichen Einschränkungen können schlechtes Hören oder Sehen für Probleme sorgen, da der Schüler mit diesen Einschränkungen dem Lernstoff im Unterricht schlicht nicht ausreichend folgen kann.
Lernschwäche: Störungen als Grund für die Schwierigkeiten
Drüber hinaus können die Gründe in einer Lernschwäche liegen. Es gibt verschiedene Störungen dieser Art, die einem Kind den Fortschritt in der Schule deutlich erschweren oder sogar unmöglich machen können. Zu den bekanntesten gehören unter anderem:
-
Legasthenie/ Dyslexie,
-
Dysgraphie
Bei der Dyskalkulie handelt es sich um eine Schwäche beim Rechnen. Legasthenie bzw. Dyslexie wiederum wirkt sich auf die Fähigkeit zu Lesen aus. Eine Dysgraphie ist eine Schreibschwäche, bei ADHS handelt es sich um Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten. Gerade Letzteres kann massive Auswirkungen in den verschiedensten Fächern haben.
Folgen von Lernschwierigkeiten
Lernschwierigkeiten bringen verschiedene Folgen mit sich. Bereits angeklungen sind die Konsequenzen, die derartige Probleme für die Leistungen haben. Aber auch auf andere Bereiche des Lebens können sie sich auswirken.
So können weniger gute Ergebnisse zu Diskussionen im Elternhaus führen. Gleichzeitig haben die Gegebenheiten einen Einfluss auf die Grundstimmung und das Selbstbewusstsein eines Schülers – vor allem dann, wenn sie über einen längeren Zeitraum bestehen.
Der aus solchen Umständen resultierende Frust kann dazu führend, dass auch andere Lebensbereiche leiden. Hierzu zählen die Aktivitäten und Hobbys in der Freizeit oder die Kontakte zu Gleichaltrigen.
Hilfsangebote und Lösungen
Viele dieser Probleme lassen sich dauerhaft lösen oder zumindest in den Griff kriegen. Dabei gibt es verschiedene Maßnahmen und Strategien, die sich eignen – von einer Therapie bis hin zu einer professionellen Unterstützung in einem bestimmten Fach.
Lernschwächen bearbeiten und behandeln
Lernschwächen lassen sich auf unterschiedliche Arten behandeln und bearbeiten. Was hilft, hängt immer von der Problematik und vom individuellen Einzelfall ab. Für die Behandlung einer Legasthenie gibt es Experten, die darauf spezialisiert sind, die Lese- und Rechtschreibfähigkeiten zu schulen.
Bei einer Dyskalkulie wiederum hilft ein Spezialist dabei, passende Lernstrategien aufzustellen, mit dem sich das Problem in den Griff kriegen lässt. Steht als Diagnose ADHS fest, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dem Nachwuchs zu helfen.
Zum einen können mit Experten Herangehensweisen erarbeitet werden, die den alltäglichen Umgang mit der Problematik erleichtern. Darüber hinaus besteht je nach Ausprägung die Option einer medikamentösen Behandlung.
Inhaltliche Unterstützung in einzelnen Fächern
Wenn die Schwierigkeiten beim Lernen sich auf ein bestimmtes Fach beziehen und keine Schwäche diagnostiziert wurde, sollte der Schüler beim Lernen unterstützt werden. Die gängige Methode zur Umsetzung ist dafür Nachhilfeunterricht.
Zum einen kann eine solche Unterstützung über private Nachhilfelehrer geleistet werden. Alternativ haben Eltern die Möglichkeit, auf professionelle Anbieter zu setzen, die den Unterricht auf in verschiedenen Fächern auf vielseitige Arten ermöglichen.
Wie umfangreich die Optionen, sind, zeigt sich bei einem Blick auf die Webseite des Studienkreises. So können die Schüler hier Einzelunterricht oder Gruppenunterricht erhalten. Gleichzeitig gibt es eine Variante, in der die Nachhilfe auf virtuellem Wege umgesetzt wird.
Psychologische und soziale Unterstützung
Wie bereits angeklungen können die Lernschwierigkeiten außerdem auf psychologischen und sozialen Problemen basieren. Bei Ersteren, wozu zum Beispiel eine Angststörung oder die Folgen von Mobbing gehören, ist es in einigen Fällen ratsam, professionelle Hilfe zu suchen.
Ein Kinder- und Jugendpsychotherapeut kann die Umstände mit dem Nachwuchs besprechen und so im besten Fall den Weg für ein erfolgreiches Lernen frei machen. Resultieren die Probleme aus Mobbing in der Schule, ist zudem ein Gespräch mit den Lehrern ratsam, um solche Vorkommnisse zukünftig zu vermeiden.
Womöglich fehlt dem Nachwuchs ein stabiles soziales Umfeld. In diesem Fall ist es hilfreich, entsprechende Gelegenheiten zu eröffnen. Eltern können ihre Kinder dafür in einem Verein anmelden, zum Beispiel im Bereich Sport. Hierzu gehören neben weiteren:
-
ein Fußballclub,
-
ein Basketballverein
-
oder ein Tischtennisverein.
Natürlich ist es wichtig, dass das Kind oder der Jugendliche ein gewisses Grundinteresse an der Sportart mitbringt. Nur so macht das neue Hobby wirklich Spaß.
Kommunikation und Zuspruch im Elternhaus
Unabhängig vom Grund der Lernschwierigkeiten spielt die Unterstützung aus dem Elternhaus eine zentrale Rolle bei der Lösung. So sollten Eltern in jedem Fall mit dem Kind oder dem Jugendlichen offen kommunizieren und bei der Äußerung von Sorgen aufmerksam zuhören.
Darüber hinaus ist es ratsam, auf schlechte Noten nicht wütend oder mit Vorwürfen zu reagieren. Vielmehr sind ein gewisses Verständnis sowie ein aktiver und konstruktiver Beitrag zur Lösung des Problems sinnvoll. Diese Herangehensweise hilft dabei, den Druck, der womöglich auf dem Schüler lastet, zu reduzieren.
Fazit
Lernschwierigkeiten haben verschiedene Gründe. Hierzu zählen neben psychischen und sozialen Faktoren Lernschwächen in Form einer Störung. Letztere können durch Experten behandelt werden. Bei verschiedenen Arten der Lernschwierigkeiten ist Nachhilfeunterricht ein zentraler Teil der Unterstützung. Schlussendlich spielen die Kommunikation und das Verständnis der Eltern eine entscheidende Rolle, um die Probleme lösen zu können.
Bildquellen der Reihe nach:
© stock.adobe.com / detailblick-foto (#163363703)
© stock.adobe.com / Christian Schwier (#140934830)